Novell galt jahrelang als sterbendes Unternehmen, wiewohl dem hauseigenen Netzbetriebssystem Netware ein hervorragender Ruf anhaftete. Mit der überraschenden Übernahme von Suse im November 2003 katapultierte sich der ehemals ernstzunehmende, dann aber abgeschlagene Rivale von Microsoft wieder an die Spitze der Gegner des Monopols von Bill Gates.
Vor wenigen Wochen machte Jonathan Schwartz von Sun auf sich aufmerksam, indem er öffentlich den Kauf von Novell erwog. Alles Nonsens, erklärte Jack Messman im Gespräch mit ZDNet auf der Novell Brainshare-Konferenz in Barcelona und berichtete zudem ausführlich über den Hergang der Suse-Übernahme.
Zusätzlich erläuterte Alan Nugent, Cheftechniker von Novell, wie es ihm gelingen wird, Suse, Ximian und das „alte“ Novell unter einen Hut zu bringen. Im Kampf gegen das „Reich des Bösen“ sieht er sich gestützt von den Heerscharen freier Programmierer. Diese sollen für den Sieg gegen das übermächtige Windows-Monopol sorgen.
ZDNet: Herr Messman, Sun Microsystems erwog nach Angaben seines COO Jonathan Schwartz Anfang August die Übernahme Ihres Unternehmens. In der Folge kam es zu widersprüchlichen Aussagen über den Hergang der Übernahme von Suse. Können Sie uns die Tatsachen schildern?
» Warum sollten wir nicht selbst eine neue Linux-Version auf den Markt bringen und sie Kleenex nennen? « |
Messman: Und ob ich das kann, ich war schließlich dabei! Vor einem Jahr auf der Brainshare habe ich erstmals Richard Seibt (damaliger Suse-CEO, d. Red.) getroffen. Bei der Gelegenheit sagte er mir, dass er nicht im Traum daran gedacht hätte, dass Novell Suse übernehmen könnte – bis er mich getroffen hat. Vielleicht hat er das ja nur gesagt, weil er einberechnete, dass er für mich arbeiten könnte und mir ein gutes Gefühl geben wollte (lacht). Wir haben uns dann mit den Besitzern von Suse unterhalten, darunter HP und IBM.
Einwurf des amerikanischen Pressesprechers: Jack, vielleicht solltest du noch etwas tiefer graben und Chicago erwähnen.
Jack Messman, CEO Novell |
Messman: Oh ja, wir sollten einen Schritt zurückgehen. Im März 2003, als SCO gerade mit seinen Klagen begonnen hat, machten wir uns selbst einen Kopf bezüglich Gegenmaßnahmen. Schließlich besaßen wir doch die Copyrights an der Technologie und sagten zu uns selbst: Warum sollten wir nicht selbst eine neue Linux-Version auf den Markt bringen und sie „Kleenex“ nennen? Also gingen wir zu den größten Firmen in unserer Branche uns fragten sie, ob sie uns beim Vertrieb dieser Kleenex-Variante helfen würden. Und sie sagten Ja. Also schlugen wir vor, das ganze über ein Konsortium anzubieten. Wir berieten uns mal hier und mal da bis sie auf uns zukamen und erklärten: Grundsätzlich ist das alles eine gute Idee, aber wisst ihr, eigentlich fänden wir es besser, wenn ihr Suse kaufen würdet. Wir erklärten, dass uns nicht bekannt sei, dass Suse zum Verkauf stünde.
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