Attacke auf Microsoft: Google feilt an eigenem Browser

Die Gerüchte verdichten sich, dass der Börsenneuling Google eine weitere Attacke auf den Erzrivalen Microsoft plant: Das Unternehmen feilt laut einem Bericht der „New York Post“ an einem eigenen Browser. In den letzten Wochen sollen dafür eigens Leute geheuert worden sein.

So konnte das Suchportal unter anderem Joshua Bloch von Sun Microsystems für sich gewinnen – einen der Hauptentwickler der Programmiersprache Java. Außerdem zog Google vier Microsoft-Mitarbeiter zu sich, die bisher am Internet Explorer gearbeitet haben und danach ihre eigene Firma gegründet hatten. Einer von ihnen, Adam Bosworth, soll auch über Detailkenntnisse über Microsofts Datenbank-Software Access verfügen.

Wie üblich wollen weder Google noch die neuen Mitarbeiter einen Kommentar zu den angeblichen Plänen abgeben. Analysten gehen indes davon aus, dass die Suchmaschine mit den jetzt gewonnenen Top-Kräften Microsoft Probleme bereiten könnte. Die Meinungen über das neue Produkt gehen weit auseinander: Während einige mit einem Browser rechnen, sprechen andere von einer Suchmaschine für Musikdateien oder einem Instant-Messaging-Program.

Angedacht ist auch eine Variante, die auf eine Vision von Oracle-Chef Larry Ellison aus dem Jahr 1995 zurückgeht: Dabei geht es um Billig-Computer für rund 200 Dollar mit wenig Speicher und kaum Software. Kernstück ist ein Browser, über den auf ein Netzwerk zugegriffen werden kann. Eine wichtige Komponente hat Google dabei schon etabliert: Über GMail haben die Nutzer im Internet einen E-Mail-Speicher von einem Gigabyte.

Dass die goldenen Browser-Zeiten für Microsoft vorbei sein könnten, hat sich bereits vor einigen Tagen abgezeichnet: In den vergangenen neun Monaten konnte eine deutliche Zunahme der Mozilla-Downloads verzeichnet werden. Websites werden immer öfter mit Nicht-Microsoft-Browsern besucht. Zwar hält der IE noch immer bei einem Marktanteil von über 90 Prozent, aber 2004 hat Microsoft erstmals gegenüber anderen Browsern von 95,5 auf 93,7 Prozent verloren.

ZDNet.de Redaktion

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