Trotz des Handy-Booms in China bleiben einheimische Mobiltelefon-Produzenten auf ihren Produkten sitzen. Erzeuger wie Ningbo Bird und TCL, die Nummer eins und zwei unter den Handy-Erzeugern im Reich der Mitte, sind mit teilweise stark rückläufigen Umsätzen konfrontiert. Stattdessen fassen die ausländischen Marktführer, allen voran Motorola, Nokia, aber auch Sony Ericsson, in dem Riesenland immer mehr Fuß, berichtet das „Wall Street Journal“. Die westlichen Firmen können vor allem mit ihrem Vorsprung bei der Technik punkten.
Ningbo Bird hat im ersten Halbjahr beim Umsatz um gleich 19 Prozent verloren, TCL war im ersten Halbjahr bei den verkauften Stückzahlen mit einem Minus von sieben Prozent konfrontiert. Danach musste TCL aber zweistellige Rückgänge hinnehmen: Im Juli gingen die Verkäufe im Jahresvergleich um 13 Prozent, im August gar um 39 Prozent zurück. Regelrecht dramatisch ist der Rückgang der Marktanteile der heimischen Unternehmen im eigenen Land: Diese fielen in nur sechs Monaten von mehr als 50 Prozent auf 38 Prozent, ergab eine Studie der regierungsnahen CCID Consulting. Die Lagerbestände sind teilweise bis zum Vierfachen der Monatsproduktion angewachsen.
Die Gründe für die Schwäche der chinesischen Produzenten liegen vor allem darin, dass auch die User auf dem größten Telekom-Markt der Welt verstärkt auf Highend-Produkte wie Handys mit eingebauten Megapixel-Kameras, MP3-Playern und ähnlichem setzen. Hier können die chinesischen Produzenten nicht mithalten, der technologische Abstand zum Rest der Welt ist zu groß. Zudem treten sich im Reich der Mitte die Produzenten von Mobiltelefonen buchstäblich auf die Zehen. Die chinesischen Regulierungsbehörden haben vor vier Jahren 24 Unternehmen eine Lizenz zur Handy-Produktion gegeben.
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