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Das Ende eines Ehrenkodex: IT-Jobs für Virenautoren?

ZDNet: Der von Ihnen bereits angesprochene Verursacher der Computer-Würmer Sasser und Netsky entwickelt nun in einem deutschen Computerunternehmen Sicherheitssoftware. Der 18-Jährige aus dem niedersächsischen Waffensen macht bei Securepoint in Lüneburg eine Ausbildung zum Programmierer. Wie finden Sie das?

Link: Securepoint ist kein Antiviren (AV)-Hersteller wie Trend Micro oder Sophos, sondern ein Dienstleister. Unter AV-Firmen gibt es das ungeschriebene Gesetz, keinen Virenschreiber anzustellen. Von uns hat er entsprechend kein Angebot bekommen, von den Kollegen die ich kenne ebenfalls nicht.

ZDNet: Nun könnte man durchaus die Meinung vertreten, dass jemand, der weltweit Millionen Menschen geschädigt hat, nicht für seine Taten belohnt werden sollte…

Link: Wie gesagt, im AV-Bereich vertreten wir genau diese Ethik. Ich gehe davon aus, dass sich jede renomierte AV-Firma daran hält.

ZDNet: Und was halten Sie von der Aktion von Securepoint?


Rainer Link, Trend Micro

Link: Das ist schwierig für mich zu beantworten. Einerseits weiß ich auch von früheren Fällen, dass man das Know-how des Hackers nutzen wollte, um beispielsweise Firewalls zu verbessern.

ZDNet: Kim Schmitz war da ein bekanntes Beispiel dafür…

Link: Genau. Wir persönlich hätten ihn wie gesagt nicht eingestellt. Die Entscheidung liegt bei Securepoint, wenn sie sagen, dass sie dem Mann vertrauen können… Ich kenne die Argumentation, gut, er hat einmal Mist gebaut, aber er soll eine zweite Chance erhalten. Allerdings habe ich noch kein Statement von Securepoint gesehen, von daher wird unter den Kollegen spekuliert, was der genaue Hintergrund sein mag.

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ZDNet.de Redaktion

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