Die Hinweise auf einen eigenen Google-Browser verdichten sich. Erste Gerüchte waren vor wenigen Tagen aufgekommen. Bereits am 26. April hat sich das Unternehmen die Domain „gbrowser.com“ gesichert. Zudem haben Mitarbeiter von Google vor kurzem ein Patent angemeldet, das die Auslieferung von Anzeigen an Client-Anwendungen wie Browser und Browser-Plugins beschreibt.
Daneben arbeiten einige ausgewiesene Browser-Experten inzwischen für Google. Dazu zählen Adam Bosworth, der bereits bei BEA und Microsoft arbeitete, und am Internet Explorer mitwirkte, und Joe Beda, der sieben Jahre für Microsoft tätig war und unter anderem dort die zukünftige Grafik-Engine „Avalon“ gestaltete. Auch Java-Experte Joshua Bloch wechselte wie berichtet von Sun zu Google.
Ein besonders deutlicher Hinweis: Der „Mozilla Developer Day“ fand Anfang August direkt bei Google statt. Gerade Googles Aktivitäten bei Java und Mozilla machen die Beobachter hellhörig. So schreibt der Web-Entwickler Jason Kottke, der Google schon lange beobachtet, in seinem Blog: „Das Suchfeld dieses Browsers könnte beobachten, was man im Web ansieht, oder über was man selber schreibt, und dann andere Seiten, EMails oder News-Meldungen zu diesen Themen vorschlagen“.
Google selbst schweigt wie immer zu den Gerüchten und Indizien. Andere Marktbeobachter und Analysten halten immer noch einen Trick von Google für möglich: „Das ist brillantes Marketing“, meint Gary Price von Searchenginewatch.com. „Google bringt sich selbst immer wieder in die Schlagzeilen und stärkt so seine Marke.“
Schon seit dem Börsengang, der 1,66 Milliarden Dollar in die Kassen von Google spülte, rätseln die Markt-Auguren über Googles nächsten Schritt. Immerhin muss die Aktiengesellschaft jetzt stets neue Produkte bringen und die Anleger fröhlich stimmen, um nicht abgewertet zu werden. Ideal scheint da ein Web-Browser, der Googles ohnehin schon vorhandenen Funktionen zum Suchen, den Mail-Dienst „Gmail“, die Publishing-Funktionen des „Blogger“ und Googles Popup-Blocker vereint.
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