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Sun: Der Jäger des verlorenen Umsatzes

Eine Firma jagt den Umsatz: Traditionell eröffnet Sun ein neues Quartal mit der Veröffentlichung der neusten Produkte. Da das Unternehmen seit Jahren mit schwindenden Einnahmen zu kämpfen hat, stellt dies für Marktbeobachter ein durchaus interessantes Unterfangen dar. Unter anderem sollen es diesmal zwei Speicher-Boliden richten. ZDNet befragte dazu Arndt Müller, Product Marketing Manager für Network Storage.

Storedge 6920, das neue Topmodell in der Midrange-Klasse von Sun, basiert erstmals auf Suns N1-Technologie und ist für Storage Provisioning vorgesehen. Es ermögliche die Konsolidierung von Applikationen auf einem einzigen System und biete unbegrenzte Skalierbarkeit, vereinfachtes Management und zentralisierte Bereitstellung von Data-Services. „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal“, erklärte Müller. „Sie können existierende Storage-Geräte in Ihrer Firma mit der 6920 verwalten. Das kann im Midrange-Bereich sonst niemand.“ Und die Kosten? „Die 6920 beginnt bei rund 120.000 Euro“, berichtete Müller.

Der Preis sei heiß, so der Sun-Manager, da es sich um ein komplett neu aufgebautes System handle: „Hinter der 6920 steckt einzig und alleine Sun-Technologie, das wurde komplett von uns entwickelt. Es dient dazu, die heterogenen Ressourcen zusammenzufügen und sie nach Bedarf zu verteilen.“ In der Branche herrsche ansonsten ein ganz anderes Prinzip vor: „Die Produkte der Konkurrenten sind immer gleich aufgebaut: Sie haben Plattenschränke und zwei Controler. Das schlimme an der Stelle ist, das die Controler mit zwei divergenten Aufgaben beschäftigt sind, die haben also eigentlich nichts miteinander zu tun. Sie müssen das Raid ausrechnen, womit der Schutz der Platten gewährleistet wird – was sehr rechenintensiv ist – und sie führen die Data Services durch, also den Datenbestand in Snapshot einführen und remote replizieren auf eine andere Site. Die Auslastung mit zwei getrennten Aufgaben führt schnell zu einem Leistungsengpass. So läuft das nun schon seit 20 Jahren. Wir mussten das also auf eine ganz neue Basis stellen.“

ZDNet: Wie sieht diese Basis aus?

Müller: Die 6920 verfügt über eine ‚Data Grid‘-Architektur. Jede der Disk Trays, in die die Platten eingebaut sind, kann mit einem Controler versehen werden – muss aber nicht. Ich kann an der Stelle die Kapazität gegen die Leistung ausbalancieren. Mit wenigen Controlern zu arbeiten ist billiger, mehr Controler sind teurer, leisten aber natürlich durch mehrere parallele Datenströme entsprechend mehr. Vor allem haben wir die Raid-Funktionalität und den Datenschutz auf eine Hardware gepackt, auf den Resource Cards haben wir andererseits die Datendienste untergebracht. Das beeinträchtigt sich also nicht mehr gegenseitig. So können wir ganz anders skalieren als bislang möglich.

ZDNet: Die Specs weisen Sie tatsächlich als die Firma mit dem aktuell schnellsten System aus. Wie lange wird diese Situation bestand haben?

Müller: Hängt davon ab, wie schnell die Konkurrenz darauf reagiert. Die müssen aber erstmal ihre alte Architektur über den Haufen werfen. Wenn die damit schon angefangen haben, kann es bis in einem halben Jahr so weit sein, unsere Spitzenposition kann aber auch noch ein oder eineinhalb Jahre vorhalten. Außerdem nicht zu vergessen: Jeder kann ein System bauen, das schneller ist als unseres. Aber zu welchem Preis?

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ZDNet.de Redaktion

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