Ein halbes Jahr, nachdem er sein Vorstandsmandat nieder gelegt hat, ist Ulrich Schumacher am Papier immer noch Vorstand der Infineon AG. Wie die Tageszeitung „Die Welt“ heute berichte, ist der Ex-Boss des Halbleiterherstellers bei Infineon immer noch unter Vertrag. „Es wurde mit Herrn Schumacher noch kein Auflösungsvertrag vereinbart“, sagte Infineon-Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley der Welt.
Nach Meinungsverschiedenheiten über die Geschäftspolitik hatte Schumacher Ende März sein Mandat als Vorstandsvorsitzender niedergelegt. Sein Vertrag allerdings läuft bis heute weiter, wobei dieser ungewöhnliche Sachverhalt nun für Aufregung sorgt. So will die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) spätestens bei der nächsten Infineon-Hauptversammlung das Thema zur Sprache bringen, falls bis dahin keine Klärung vorliege.
Laut Informationen der Welt habe sich Schumacher in Bezug auf die Vertragsauflösung durchaus konsensbereit gezeigt und auch keine überzogenen Forderungen gestellt. Auch habe er seine Bereitschaft gezeigt, auf ihm zustehende Ansprüche aus seinem Vertrag zu verzichten. Zuständig für die Vertragsauflösung ist jedenfalls der Aufsichtsrat, dem neben Kley auch Martin Kohlhaussen (Commerzbank), sowie der Vorsitzende des Infineon-Gesamtbetriebsrats, Klaus Luschtinetz, angehören.
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