Der TV-Gerätehersteller Schneider Electronics wird im kommenden Jahr seine Fernsehgerätproduktion komplett einstellen. Wie die „Wirtschaftswoche“ unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, sollen rund 70 der 120 Arbeitsplätze im Unternehmen abgebaut werden. Der chinesische Unterhaltungselektronikkonzern TCL, dem Schneider gehört, will laut WirtschaftsWoche nur Marketing, Vertrieb und einen Teil der Entwicklungsabteilung in Bayern erhalten.
Im Jahr 2002 war der insolvente TV- und HiFi-Hersteller Schneider Electronics von TCL gekauft worden. Mit der Übernahme hatte sich TCL einen Einstieg in den europäischen Markt erhofft. Laut dem Bericht gibt es jedoch bis zum heutigen Tage Probleme bei der Vorfertigung in China und der Endmontage in Türkheim. Die für das Weihnachtsgeschäft 2003 geplanten LCD-Flachbildschirme konnten so erst im Februar 2004 ausgeliefert werden.
Außerdem wird Schneider Electronics laut WirtschaftsWoche im laufenden Geschäftsjahr das Umsatzziel von 200 Millionen Euro verfehlen und erneut ein Defizit erwirtschaften. Durch die Schließung der Produktion in Bayern sollen nun Kosten gespart werden. In Kürze werden vertragliche Verpflichtungen der Chinesen, Arbeitsplätze in der Produktion zu erhalten, auslaufen.
Dabei hat TCL im Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres durchaus wirtschaftliche Erfolge geliefert. Der chinesische Konzern konnte im ersten Halbjahr dieses Jahres seinen Nettogewinn um 44,5 Prozent auf rund 40,5 Millionen Euro verbessern und legte beim Umsatz um knapp 26 Prozent auf 830,6 Millionen Euro zu.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres setzte TCL fast sechs Millionen Fernsehgeräte ab. Durch das Ende Juli 2004 gestartete Joint Venture mit dem französischen Elektronikkonzern Thomson soll die Zahl der gemeinsam hergestellten Fernsehgeräte in den kommenden Jahren auf 30 Millionen gesteigert werden.
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