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MSN Messenger 6.2

Der MSN Messenger 6.2 ist auf den normalen Heimanwender ausgerichtet. Wie auch AOL AIM ist die Benutzung des IM-Dienstes bei MSN kostenlos, doch für viele zusätzliche Features wie „Pay My Bills“ muss man sich gesondert registrieren lassen und es fallen zusätzliche Kosten an. Oft wird man auch auf andere Webseiten geleitet, was sehr störend sein kann. Yahoo Messenger und ICQ sind eindeutig bessere IM-Lösungen. Für Benutzer, deren Bekannte zum Großteil den MSN Messenger nutzen, steht der MSN Messenger 6.2. trotzdem zum Download zur Verfügung.

Erste Schwachstelle des MSN Messenger ist die umständliche Registrierung. Zuerst muss ein (immerhin kostenloses) Microsoft .Net Passport-Konto eingerichtet werden. Dazu sind persönliche Angaben wie Geschlecht, Geburtsdatum und Beruf erforderlich. Wer bereits ein Hotmail-Konto besitzt, kann dieses mit .Net Passport verknüpfen. Nach abgeschlossener Registrierung dauern Download und Installation der 5 MByte großen Datei erfreulicherweise nur ein paar Minuten. MSN Messenger-Konten arbeiten leider nicht mit anderen IM-Clients zusammen, doch mit Hilfe einer Software wie Trillian lassen sich die verschiedenen Messenger kombinieren.

Die Oberfläche kann mit Themen und Hintergründen benutzerspezifisch eingerichtet werden. Die Extra-Features innerhalb des MSN Messenger sind in 10 Hauptbereiche aufgeteilt, die jeweils auf Registerkarten angezeigt werden. Die Registerkarte für Nachrichten befindet sich standardmäßig oben, weitere Register sind Hinweise, Extras (Themen und Grußkarten), Börse, Reise, Xbox, Shopping, Spiele, MSNBC-News und örtliche Verkehrsberichte. Die Hauptoberfläche ist klar und durchdacht konzipiert, ihre vielen Hyperlinks können jedoch verwirren. Durch Anklicken der Registerkarte Börse öffnet sich beispielsweise ein Stock Tracker, durch Anklicken des Links für „Pay My Bills“ öffnet sich dagegen eine neue Webseite im Standard-Internetbrowser, die Zugriff auf den kostenpflichtigen MSN-Rechnungsservice bietet. Zahlreiche weitere Beispiele dieser Art legen die Vermutung nahe, dass der MSN Messenger eher ein Werbeträger für andere kostenpflichtige Dienste von Microsoft als ein praktisches IM-Tool ist.

Der MSN Messenger besitzt eine attraktive, aber überladene Oberfläche, die mehr für den privaten als für den geschäftlichen Einsatz konzipiert ist.

Zum Versenden einer Instant Message muss lediglich ein Name aus der Liste der Online-Buddies markiert und die entsprechende Schaltfläche im Menü angeklickt werden. Der Eingang einer Nachricht wird in der Systemleiste mit dem Foto oder Avatar des Absenders angezeigt, so dass man sofort entscheiden kann, ob man durch Anklicken des Symbols in der Systemleiste antworten will. Instant Messages sind jedoch nur eine der vielen Kommunikationsfunktionen des MSN. Er bietet außerdem Chatrooms, Sprachnachrichten (über das Mikro und die Lautsprecher am Rechner), Videokonferenzen via Webcam und E-Mail (als Premium-Service für 19,95 Dollar im Jahr). MSN unterstützt weitere Tools zur virtuellen Zusammenarbeit, die unter AIM nicht zur Verfügung stehen, darunter auch Application Sharing und ein Whiteboard.

Genau wie bei anderen IM-Diensten (etwa ICQ und Yahoo Messenger) lassen sich mit MSN Messenger Fotos oder Avatare verwalten, Dateien austauschen, animierte Grußkarten verschicken und Nachrichten durch Hintergründe, Emoticons und Themen individuell gestalten.

Der Support zählt sicherlich zu den Stärken dieses Programms. Auf einer umfassenden Hilfeseite werden FAQ-Rubriken zu Download, Installation, Betrieb und Sicherheit bereitgestellt. In einem ausführlichen Online-Handbuch wird jedes Feature erklärt, einschließlich der üblichen Problemlösungsstrategien. Auch eine öffentliche Newsgroup und ein Formular für die E-Mail-Hilfe stehen zur Verfügung. Man kann sogar Unterstützung durch andere Benutzer anfordern.

ZDNet.de Redaktion

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