Sony Japan lässt Kopierschutz fallen

Der Unterhaltungskonzern Sony Music stattet künftig seine CDs für Japan nicht mehr mit Copy-Protection aus. Die Technologie war im Januar 2003 eingeführt worden, um dem Überhandnehmen des Raubkopierens entgegen zu treten. Diesen Monat wird die letzte CD mit diesem Schutzprogramm produziert. Zuerst gedacht um jegliche Wiedergabe auf dem PC zu verhindern, wurde die Technologie später upgedatet, um die Wiedergabe von Audio-Files auf dem Computer zu ermöglichen. Ab 17. November sollen dann wieder CDs ohne Kopierschutz hergestellt werden.

Der Grund für den Umschwung beim Unterhaltungskonzern sind japanische Konsumenten. Diese haben nach Angaben des Unternehmens das Bewusstsein rund um Copyright und Musik-Piraterie verbessert und die gesetzlichen Rahmenbedingungen würden Vergehen jetzt strikter bestrafen.

Sony selbst erachtet CDs mit Kopierschutz nicht als solche, da diese nicht der ursprünglichen Standard-Definition entsprechen. Konsumenten würden eine Abwehrhaltung gegen etwas entwickeln, das zwar wie eine CD aussieht, jedoch dann nicht die Erwartungshaltung einer regulären CD erfüllt. Sonys Entscheidung folgt einem ähnlichen Schritt des japanischen Labels Avex.

Der Trend in den westlichen Industrienationen entwickelt sich hingegen in die andere Richtung, wo der Kopierschutz immer mehr Einzug hält. Sony Music Japan hat sich jedoch bei der Entscheidungsfindung die Eigenständigkeit bewahrt. Indiz dafür war auch die Absage an die Fusion mit BMG.

ZDNet.de Redaktion

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