Unaufrichtigkeiten gegenüber Analysten seien der Hauptgrund für die plötzliche Entlassung von Peoplesoft-CEO Craig Conway gewesen. Dies sagte Board-Mitglied Steven Goldby am Montag vor einem Gericht im US-Bundesstaat Delaware. Conway hatte im September 2003 behauptet, dass der Kampf gegen die feindliche Übernahme durch Oracle keine negativen Auswirkungen auf das Unternehmen hätte.
Oracle versucht derzeit, die von Peoplesoft initiierten Abwehrmaßnahmen gegen die angestrebte Übernahme juristisch aus der Welt zu schaffen. Dabei geht es insbesondere um die mögliche Ausgabe einer großen Anzahl neuer Aktien, durch die sich eine Akquisition des Unternehmens erheblich verteuern würde.
Die Oracle-Anwälte zeigten ein kurzes Video, in dem Conway einräumte, während einem Treffen mit Analysten im September 2003 nicht aufrichtig gewesen zu sein. Er gab zu, dass seine damaligen Angaben „nicht wahr“ gewesen seien.
Golby berichtet in seiner Aussage auch, dass sich das Verhältnis zwischen dem Board und dem Ex-CEO in letzter Zeit deutlich abgekühlt habe. Bereits Anfang 2004 hätten drei von Conways engsten Mitarbeitern das sehr schlechte Verhältnis beklagt und seien bereit gewesen, das Unternehmen zu verlassen. Zudem habe es Mängel bei der Produkt-Strategie gegeben.
Trotz des Rauswurfs bei Peoplesoft bleibt Conway noch ein kleines Trostpflaster. Da er nicht „for cause“, also für ein bestimmtes Fehlverhalten entlassen wurde, konnte er die Abfindung in Höhe von mehreren Millionen Dollar und seine Aktienoptionen behalten.
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