Der Vorstand des burgenländischen Softwareunternehmens ETM hat nach dem Scheitern intensiver Verhandlungen mit den Gläubigerbanken über einen stillen Ausgleich vor dem Landgericht Eisenstadt Konkurs angemeldet. Das Konkursverfahren wurde am Montag eröffnet.
Als Hauptgründe für die finanziellen Schwierigkeiten gab das Unternehmen den Konkurs der Schweizer Tochtergesellschaften im Sommer dieses Jahres, die Verschiebung eines Großauftrags mit einem Volumen von mehr als drei Millionen Euro sowie die Fälligstellung von Kreditlinien an. Die Unternehmensleitung gehe aber von einer Fortführung des Unternehmens sowie von einem vollständigen Erhalt der 77 Arbeitsplätze aus, betonte Bernhard Reichl, Mitglied des ETM-Vorstands heute, Dienstag.
Die Überschuldung des Unternehmens beträgt laut Reichl rund 9,6 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2003/04 (30. Juni 2004) erwirtschaftete ETM einen Umsatz zwischen sechs und sieben Millionen Euro. Derzeit bereiten Unternehmensleitung und Masseverwalter nach Angaben von ETM gemeinsam mit den Eigentümern Maßnahmen vor, die eine Fortsetzung des Unternehmens sicherstellen sollen. Für die Rettung des Unternehmens gibt es laut Reichl zwei Möglichkeiten.
Entweder finanzierten die beiden Finanzinvestoren einen Zwangsausgleich oder es kämen strategische Interessenten zum Zuge, so Reichl. Das Fortführungskonzept beinhaltet unter anderem die aktive Weiterentwicklung des von ETM entwickelten Prozessvisualisierungs- und Steuerungssystems PVSS und eine noch stärkere Fokussierung auf Zielbranchen.
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