In der besten aller Welten wäre alles anders. Jeder will doch, dass Storage Management günstiger und bequemer wird. Eigentlich wäre es sogar ganz nett, wenn das System selbstständig arbeiten würde, nachdem man anhand einiger Richtlinien festgelegt hat, was gespeichert werden soll und wie viel Zeit und Geld dafür zur Verfügung stehen.
„Ziel ist es letztendlich, eine Dienstleistung zu schaffen, die anhand festgelegter Richtlinien (Policies) bereitgestellt und verwaltet wird, so dass man sich anschließend nur noch einklinken muss wie in ein Netzwerk“, erläutert Kevin McIsaac, Research Director des Marktforschungsunternehmens Meta Group. „Es wird vielleicht noch bis 2010 dauern, bis wir so weit sind, dass Storage nur noch eine von vielen Funktionalitäten im Datenzentrum ist.“
Verkäufer können darüber endlos referieren, aber um es kurz zu machen: Storage hat sich zu einer Ware entwickelt. Aber diese Entwicklung ist nur der erste Schritt auf dem Weg zur Dienstleistung. „Der Unterschied zwischen einer Ware und einer Dienstleistung ist der, dass Sie bei der Dienstleistung nicht mehr darüber nachdenken müssen, wie alles funktioniert“, erklärt McIsaac. „Die Qualität wird Ihnen dann wichtiger als die Funktionsmechanismen.“
Aber wie gelangt man vom Jahr 2004 ins Jahr 2010 und damit vom Storage Management als nervtötende Angelegenheit zu dieser wundersamen Dienstleistung mit demselben Namen?
Eine kleine Bestandsaufnahme
Zunächst müssen Sie verstehen, welche Möglichkeiten Ihnen bereits zur Verfügung stehen und was Sie in Zukunft benötigen werden.
„Die meisten Leute haben gar keine Ahnung, wie viel sie speichern, wo die Daten liegen, wie sie genutzt werden und von wem, ob Backups laufen, ob die Backups funktioniert haben und wie Daten wiederhergestellt werden können“, sagt Rob Nieboer, Storage Strategist beim Reseller Storagetek.
» Kunden, die sich intensiv damit beschäftigen, ihre zukünftig benötigten Kapazitäten zu ermitteln, kommen beim Einkauf am günstigsten weg. « |
Greg Bowden, National Business Manager, Dimension Data |
„Fangen wir einfach mal mit der Ausgangssituation an und damit, welchen Wert bestimmte Daten für Ihr Unternehmen haben.“
„Kunden, die sich intensiv damit beschäftigen, ihre zukünftig benötigten Kapazitäten zu ermitteln, kommen beim Einkauf am günstigsten weg“, ergänzt Greg Bowden, National Business Manager beim Netzwerkintegrator Dimension Data. Wenn Sie sich für Ihre Kapazitätsplanung einzig auf die Kalkulationstabellen des Verkäufers verlassen, wird dieser mit Freuden Ihren Bedarf elegant nach oben korrigieren. Aber herauszufinden, welche Möglichkeiten bereits vorhanden sind, kann sich als ziemlich kompliziert erweisen. „Oft befinden sich die einzelnen Storage-Komponenten an verschiedenen Standorten oder sie sind mit verschiedenen Hosts verbunden, und im Tagesgeschäft ist es selten oberste Priorität, Ordnung in diese Dinge zu bringen“, erklärt Bowden.
Virtualisierung und Verfahrensabläufe
Das Ziel ist jedoch, sich nach der nötigen Vorarbeit bequem zurücklehnen zu können. Egal, wie viele Terabytes Sie in einem SAN, wie viele Hunderte von Gigabytes Sie in NAS-Boxen speichern oder wie viele Gigabytes in den unterschiedlichen Servern brachliegen, ständig nachzuvollziehen, wo freier Speicher vorhanden ist, und Daten manuell von einem Ort zum anderen zu schaffen, ist nicht gerade das, was Administratoren unter Freizeitvergnügen verstehen.
„Einer der Schlüssel zu einer guten Dienstleistung besteht darin, die technischen Details durch Virtualisierung geschickt zu verpacken … so dass Sie die darunter liegenden Speichereinheiten ganz nach Ihren Bedürfnissen hin und her schieben können“, erklärt McIsaac. Neuen Speicher zu einem bestehenden System hinzuzufügen, ist ein weiteres Problem, das durch Virtualisierung zumindest reduziert werden kann. Durch die Integration zusätzlicher Disks oder eines neuen Rechners wird einfach der Speicherpool erweitert. „Storage-Administratoren müssen sich bestimmte Verfahrensweisen aneignen, um Reproduzierbarkeit zu gewährleisten, denn nur durch einen Ablauf standardisierter, wiederholbarer Prozesse kann eine Dienstleistung geschaffen werden, die im Verhältnis zur reinen Technologie einen wesentlichen Mehrwert verspricht.“
Das, was man vom Enterprise Resource Planning und von Software zum Systemmanagement lernen kann, gilt auch für den Bereich Storage: Es gibt Werkzeuge, um diese Prozesse zu automatisieren, so die Qualität zu verbessern und Kosten zu senken, aber der Schlüssel ist, diese Prozesse im Voraus zu begreifen und festzulegen. „Wenn Sie sich nicht über alle benötigten Prozessabläufe im Klaren sind, macht Automatisierung gar keinen Sinn“, so McIsaac.
Virtualisierung allein reduziert die Arbeitslast im Bereich Storage Management jedoch nicht in wesentlichem Maße. „Der Investitionsanteil für Management-Systeme ist als Teil der Gesamtausgaben für Computersysteme angestiegen“, erklärt Kandlur von IBM. „Unser Ziel ist es nun, auf ein autonomeres Speichersystem hinzuarbeiten … Im Bereich Interoperabilität und integriertes Management ist es jedoch noch ein weiter Weg bis zur einfachen Vernetzung von Speicher und Anwendungen.“
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