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Peoplesoft: Oracle wollte Kunden gezielt verunsichern

Angst, Unsicherheit und Zweifel. Das waren die Schlagworte, auf die Oracle laut internen E-Mails bei seiner im Juni 2003 geäußerten Kaufabsicht für Peoplesoft setzte. Die Mails kamen im Rahmen eines Prozesses ans Tageslicht, den Oracle derzeit gegen Peoplesoft im US-Bundesstaat Delaware führt, um die Rücknahme der gegen eine Übernahme initiierten Maßnahmen gerichtlich zu erzwingen.

CNET/ZDNet hat sich ein vertrauliches Dokument aus dem Prozess angesehen, in dem Auszüge von Oracle-internen E-Mails aufgelistet sind. So schrieb Oracles Chief Marketing Officer Mark Jarvis, der damals als rechte Hand von Larry Ellison gesehen wurde, drei Tage vor der Bekanntgabe des geplanten Deals, dass sein Unternehmen die bevorstehende Ankündigung dazu nutzen solle, um bei bestehenden und zukünftigen Peoplesoft-Kunden „Angst, Unsicherheit und Zweifel“ zu wecken. Jarvis hat Oracle zwischenzeitlich den Rücken gekehrt.

Schon am 10. September wähnte sich Kevin Blake von Oracle dem Ziel näher. In einer E-Mail an Präsident Charles Phillips und andere schrieb er: „Wir haben erfolgreich genug FUD gestreut, um in Verbindung mit unseren eigenen Fähigkeiten eine durchschnittliche Chance auf einen Sieg zu haben.“

Dass diese Taktik ihre gewünschte Wirkung nicht verfehlte, will Peoplesoft in vor Gericht eingereichten Dokumenten deutlich machen. So seien die eigenen Sales-Mitarbeiter auch bei vorher aussichtsreichen Deals nach der Oracle-Bekanntgabe plötzlich auf erhebliche Widerstände gestoßen.

ZDNet.de Redaktion

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