Rasche Frequenzzuteilung für Wimax gefordert

Um Dienste für den Übertragungsstandard 802.16a, bekannter unter dem Kürzel Wimax, zu etablieren, müsste das Thema Lizenzen und Frequenzen für den betroffenen 3,4-GHz- und 3,5-GHz-Bereich kurzfristig geklärt werden. Bisher aber hat die Deutsche Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) noch keine Initiative ergriffen. Omar Khorshed, Vorstandschef der Düsseldorfer Acoreus AG kritisiert daher die mangelnde Zeitnähe der RegTP-Aktivitäten zu aktuellen Entwicklungen: „Während in Österreich die Wimax-Frequenzen bereits versteigert wurden, ist die Regulierungsbehörde in Bonn überhaupt noch nicht aktiv geworden. Viel zu oft agiert man dort nur, wenn Klagen eingebracht werden oder Deutschland von der EU-Kommission abmahnt wird. Einem wettbewerbsfähigen Telekommunikationsmarkt kommen wir auf diese Weise aber nicht näher“.

In Österreich hat die Telekom Control Kommission (TKK), angesiedelt bei der Rundfunk & Telekom Regulierungs-GmbH, die Wimax-Lizenzen kürzlich versteigert. Für insgesamt 464.000 Euro gingen an vier Anbieter insgesamt 17 Frequenzpakete, alle im Bereich 3,4 GHz und 3,5 GHz – und somit für Wimax geeignet. „Im Vergleich zu UMTS sind das geringe Beträge, die zeigen, dass der Regulierer und die Marktteilnehmer in Österreich die Zeichen der Zeit erkannt haben. Die Branche braucht frühzeitig Planungssicherheit, um Netzinfrastruktur und Dienste planen zu können, aber keine hohen Einstiegskosten für die Genehmigungen. Im Gegenteil, wir brauchen attraktive Marktbedingungen, die nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland für frisches Kapital sorgen“, so der Kommentar von Khorshed.

In Deutschland wurden 1999 und 2000 diverse Lizenzen im 3,4-GHz- und 3,5-GHz-Spektrum versteigert, für Wireless Local Loop als so genannter Punkt-zu-Mehrpunkt-Richtfunk. Dieser Dienst, der in Richtung Geschäftskunden zielte, erwies sich aber unter kommerziellen und technischen Aspekten als Fehlschlag. Die meisten der Lizenznehmer existieren längst nicht mehr, die Frequenzen liegen größtenteils brach. Nach Ansicht von Khorshed und anderen Branchenexperten müsste die Regulierungsbehörde hier schleunigst aufräumen und geeignete Frequenzbereiche für Wimax zu Verfügung stellen.

„Wimax sieht Frequenzen von 2 GHz bis 66 GHz vor, aber im Interesse einer internationalen Interoperabilität sollten auch in Deutschland Frequenzen vorgesehen werden, die auch in anderen Ländern für Wimax genutzt werden. Das sind nach der derzeitigen Entwicklung die 2,5-GHz-, 3,5-GHz- und 5-GHz-Bänder“, erläutert Khorshed.

Lesen Sie dazu auch: Wimax: Wird DSL bald überflüssig?

ZDNet.de Redaktion

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