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Intel: Einen 4-GHz-Pentium wird es nicht mehr geben

Das Megahertzrennen ist zu Ende. Wie Intel mitteilte, wird der zuletzt auf Anfang 2005 verschobene Pentium 4 mit einer Taktfrequenz von 4 GHz nicht auf den Markt kommen. Um dennoch Performancesteigerungen zu erzielen, wolle man stattdessen den Second Level Cache auf 2 MByte vergrößern. Der erste Mainstream-Pentium 4 mit dem verdoppelten Speicher soll Anfang nächsten Jahres mit 3,8 GHz Taktfrequenz auf den Markt kommen.

Neben größeren Caches will Intel künftig auch stärker auf Verbesserungen der Architektur wie Hyperthreading, 64 Bit und Dual Core setzen. Ein entsprechender Chip mit zwei Kernen wurde bereits auf dem Intel Developer Forum im September präsentiert.

Schon seit einiger Zeit zeichnet sich ab, dass Intel zunehmend Probleme hat, die Megahertzschraube weiter nach oben zu drehen. So brachte auch der Umstieg auf die 90-Nanometer-Fertigung Anfang 2004 nicht die allseits erwartete Senkung des Stromverbrauchs. Dass der Halbleiterhersteller ausgerechnet kurz vor der prestigeträchtigen 4-GHz-Marke die Segel streicht, kommt aber dann doch überraschend.

Dabei hatte Intel mit seiner damaligen Entscheidung für die Pentium 4-Architektur explizit auf ein Design gesetzt, das eine gute Skalierbarkeit der Taktfrequenz ermöglicht. Denn zumindest für den Consumermarkt gilt: Megahertz sells.

Konkurrent AMD, der das Rennen bis zur 1-GHz-Marke für sich entscheiden konnte, setzt schon seit Jahren eher auf Verbesserungen der Architektur und weniger auf hohe Megahertzzahlen. So wurde beispielsweise beim Athlon 64 die Anbindung des Hauptspeichers durch die Integration des Memory Controllers direkt auf der CPU deutlich verbessert. Auch der um 64 Bit-Fähigkeit erweiterte x86-Befehlssatz sorgt in Verbindung mit entsprechender Software für höhere Performance.

Technisch gesehen könnte Intel wahrscheinlich mit einem 4-GHz-Prozessor auf den Markt kommen, so Mercury Research-Analyst Dean McCarron. In Anbetracht der dafür notwendigen Entwicklungsressourcen und der Tatsache, dass 2005 auch die ersten Dual Core-CPUs des Unternehmens kommen sollen, sei dies aus finanzieller Sicht jedoch nicht attraktiv. „Es ist etwas blamabel, da sie dieses Produkt schon seit langer, langer Zeit versprochen haben“, so McCarron. „Aber es war die richtige Entscheidung.“

Nach dieser Schlappe konnte Intel jedoch auch einen wichtigen Erfolg vermelden. So sei das Design des Dual Core-Pentiums inzwischen fertig gestellt, in der Fachsprache als Tape Out bezeichnet. Ist dieser Schritt vollzogen, vergeht bis zur Markeinführung üblicherweise rund ein Jahr. Konkurrent AMD hat das Tape Out seines Dual Core-Opterons schon im Sommer vermeldet und hält bis jetzt unbeirrt an der angekündigten Markteinführung Mitte 2005 fest.

2007 will Intel mit einem unter dem Codenamen „Merom“ entwickelten Chip auf den Markt kommen, der auf einer energieeffizienteren Notebook-Architektur basieren soll. Die aktuelle Variante, der Pentium M, bietet pro MHz Taktfrequenz deutlich mehr Leistung und benötigt weniger Strom. Entsprechende Chips sind in jedem Centrino-Notebook zu finden.

ZDNet.de Redaktion

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