Mit besonders hohen Erwartungen befrachtete die Systems die Zusammenarbeit mit den Medientagen. Die extra für „Digital Media & Technology“ hergerichtete Halle B1 ließ sich jedoch kaum zu einem Viertel mit einschlägigen Ausstellern füllen. Kaum einer wechselte von der Ausstellungsfläche der Medientage zur Systems. Dennoch verbucht Dittrich das Experiment als Erfolg. Damit hat er insofern Recht, als es ihm offensichtlich gelungen ist, die Konkurrenzängste auf den seit einigen Jahren nahezu gleichzeitig stattfindenden Medientagen abzubauen. Dabei war die darbende Kongressmesse Ende der 90er Jahre in die Nähe der Systems gerückt, um vom internationalen Renommee der damals boomenden IT-Veranstaltung zu profitieren. Gleichzeitig versuchten die „kreativen Medienmacher“ allerdings lange die Niederungen der digitalen Technik zu ignorieren, obwohl diese längst eine Hauptrolle bei der Produktion von Druckerzeugnisse, Radio- und Fernsehsendungen spielte. Um die Jahrtausendwende drohte Streit, als Internet- und Mobilfunk und damit die Systeme sich zu Konkurrenten herkömmlicher Medien entwickelten. Die Krise erfasste Systems wie Medientage und bereitete das Feld für die Kooperation. Seit allein in München mehr als 4000 Medienschaffende Arbeit suchen, fahnden auch die Medientage nach den Chancen der digitalen Technik. So lautet in diesem Jahr der Untertitel der Kongressmesse: Merging Media – Potenziale und Konsequenzen der Digitalisierung.
Viele Themen der Medientage könnten auch auf der Systems diskutiert werden. Unter den 93 Panels gibt es eigene Reihen zu Multimedia und Internet. Dabei geht es um Fragen wie Digital Rights Management, um Bezahlmodelle für das Internet, über Medienneutrale Produktion, Kabelnetze und immer wieder um das Zusammenführen verschiedener Medien mithilfe digitaler Technik. Man scheint sich mit Systems-Chef Dittrich in dem Ziel einig zu sein, die Konvergenz von Telekommunikation, IT und digitalen Medien fördern zu wollen.
Die Systems zeigt sich nicht als Schaufenster, sondern als „Arbeitszimmer der Branche“ |
Während auf den Medientagen Vorträge und Diskussionen im Vordergrund stehen, sind es in Halle B1 (Digital Media & Technology) vor allem Fallbeispiele, konkret ein digitales Fernseh- und Radiostudio, sowie ein durchgängiger Workflow für Digital Imaging. Die IBM präsentiert ein Projekt für den Multimedia-Einsatz in den Filialen der Parfümeriekette Douglas. Hinzukommen ein eigenes Systems-Forum zum Thema und eine eintägige Konferenz (Dienstag) über die Mediennutzung in einem vernetzten Haushalt.
Trotz vieler gemeinsamer Inhalte sind die Kulturbrüche zwischen Medientagen und Systems nicht zu übersehen. Auf den ersteren machen Ministerpräsidenten, Rundfunkintendanten und Großverleger Politik, die ihren Niederschlag nicht selten in den ARD-Abendnachrichten findet. So etwa als Edmund Stoiber im vergangenen Jahr jegliche Erhöhung der Rundfunkgebühren ablehnte. Die Computer-Themen der Systems dagegen werden nur in Ausnahmefällen außerhalb der IT-Fachblätter wahrgenommen.
Wie schwer sich die Medientage mit der Partnermesse tun, wird daran deutlich, dass sie den Beitrag der Systems zu „Digital Media“ verschämt unter den Tisch kehrt. So muss ein Besucher der Medientage den Veranstaltungskatalog bis fast ganz hinten (Seite 80) durchblättern, um zu erfahren, dass es eine Kooperation mit der Systems gibt und ihn seine Eintrittskarte berechtigt, kostenlos zur Systems zu wechseln und sich dort über die Angebote für digitale Medien zu informieren.
Systems 2004: Nützliche Links
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