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ROI und TCO von WLAN: Mehr als nur „drahtlos“

Gemeinhin heißt es, Wireless LAN lohne sich in erster Linie bei Firmen, die oft umziehen und solchen, die in denkmalgeschützten Gebäuden residieren und daher keine Kabelschächte in die Wände schlagen dürfen. Doch auch andere Kunden können von WLAN profitieren: „Bei uns kam das Thema in der Bauphase auf“, erzählt Philip Herbert, IT-Projektleiter bei Knauber Freizeit. Bei der Kette für Heimwerkermärkte musste Herbert wegen Umbauten häufig Leitungen neu verlegen lassen, um PCs wieder ans ERP-System anschließen zu können. Die Kupferverkabelung war jedoch teuer und der Aufwand hoch. „Bei unserem neuen Markt haben wir uns daher für WLAN entschieden“, so Herbert weiter.

Kabellos ist auch in Studien einer der häufigsten und offensichtlichsten Vorteile, den sich Firmenchefs, Mitarbeiter und IT-Abteilungen von WLAN versprechen. Sowohl IT-Abteilungen als auch Nutzer nennen als Vorteil von WLAN gleich nach der „Mobilität“ spontan: „keine Kabel“, so in der NOP World Technology Studie „Wireless LAN Benefits“ im Auftrag von Cisco im November 2003. Dies hat naturgemäß unterschiedliche Hintergründe, denn Nutzer sind froh, wenn sie keine Kabel einstöpseln müssen und IT-Leute freuen sich, wenn keine zu verlegen sind. Offensichtlich hat WLAN jedoch den Ruf, das Leben einfacher zu machen – wenn man mal von den Sicherheitsrisiken absieht. Wirklich ans Geld denken dennoch eher die Profis: Das Argument „geringere Kosten“ ist vor allem unter IT-Mitarbeitern verbreitet – 14 Prozent von ihnen nennen es als Hauptvorteil von WLAN gegenüber fünf Prozent der sonstigen Nutzer.

Diese Annahme ist nicht ganz richtig: Eine Studie von Gartner vom Juni 2004 untersuchte die unterschiedlichen Gesamtkosten von reinen Kabelnetzten, gemischten Netzen und reinem WLAN. Dabei wurden die Investitionen, Administrations-, Wartungs- und Support-Kosten miteinbezogen. Das Ergebnis: Ein WLAN kostet nur neun Prozent weniger als ein verkabeltes Netz, es spart also in der Infrastruktur nur wenig ein. Dagegen können die Unterhaltskosten wegen Support und Administration auf das Dreifache steigen. Gleichzeitig steigt aber die Produktivität der Mitarbeiter, weil sie problemloser auf das Netz zugreifen können, wie auch Nutzerstudien bestätigen. „Netzwerk-Manager müssen entscheiden, ob die möglichen Produktivitätsgewinne die Zusatzkosten rechtfertigen“, so Neil Rickard, Analyst bei Gartner, in seinem Report.

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ZDNet.de Redaktion

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