Die Fußball-Klubs der britischen Premier-League und die englischen Tageszeitungen streiten um das Online-Publikation von Fotos. Die Verantwortlichen in den oberen Spielklassen wollen mehr Kontrolle über die Publizierung von Sport-Fotos im Internet, berichtet die „New York Times“. In Großbritannien lief gestern eine Lizenzvereinbarung zwischen der Newspapers Publishers Association und den Fußball-Klubs aus. Diese regelte für Journalisten die Foto-Handhabung und die Akkreditierungen für die Sportberichterstattung.
In Deutschland gibt es in diesem Bereich keine Konflikte mehr, da die Deutsche Bundesliga vor einigen Jahren Restriktionen durchsetzen konnte. Kurz vor dem Auslaufen des Vertrages sind die Gespräche in Großbritannien zu einem Stillstand gekommen. Tageszeitungen wie „The Sun“ und Organisationen wie die News Corporation antworten mit Boykotts und veröffentlichen gezielt Bilder ohne die Sponsoren-Logos, die für den Werbeauftritt in den Fußballstadien zahlen. Coca-Cola und Barclay´s sind eine der Hauptsponsoren der Premier-League.
Neben einigen Konfliktpunkten ist die Sperre für die Publizierung von Fotos der maßgebliche Stein des Anstoßes. Von Seiten der Fußballvereine besteht der Wunsch, eine Veröffentlichungs-Sperre von bis zu zwei Stunden nach dem Spiel zu verhängen und erst dann diese freizugeben. Dieselben wollen auch eingeschränkte Versandmöglichkeiten für Fotografen während der Spiele, die dann nur zu vorgegebenen Zeitpunkten ihre Bilder versenden dürfen.
Die vorgeschlagenen Änderungen würden Foto-Agenturen wie Getty Images sehr hart treffen und eine Zwei-Stunden-Sperre erhebliche Probleme bedeuten. Das Verfallsdatum der Fotos ist aufgrund der Zeitzonen sehr schnell ausgereizt, so die „New York Times“. In Deutschland haben die Agenturen mit dem eingeführten System für die Publikation von Fotos der Deutschen Bundesliga leben gelernt. Die Deutsche Presse Agentur verschickt die Fotos an Kunden mit einer Anmerkung über eine bestimmte Sperrfrist für die Online-Publikation.
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