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Wie sicher ist Suses Zukunft?

ZDNet: Dann lassen Sie uns etwas über Suse sprechen. Gerade ist Suse Linux 9.2 auf den Markt gekommen. Vielleicht können Sie uns einen Überblick geben, wie Sie Suse in Zukunft insgesamt aufgestellt sehen? Welche Produktlinien werden weiterverfolgt, werden welche eingestellt?

Patrick: Unser Fokus wird weiterhin auf zwei, neuerdings drei Produktlinien liegen: Die Suse Linux Enterprise Edition wird weiterhin die Rolle unseres Flaggschiffs einnehmen. Im Sechsmonatsrhythmus wollen wir damit die jeweils neusten Entwicklungen innerhalb der Community anbieten. Ebenfalls fortgeführt wird die Professional Series, die sich mehr an Retail und den engagierten Anwender richtet. Die dritte Produktlinie wird ab November der Novell Linux Desktop sein. Er basiert auf dem Suse Linux Enterprise Server 9 (SLES 9) und wird sowohl die Ergebnisse der Entwicklung bei Suse als auch bei Ximian enthalten. Wir bieten also mittlerweile zwei Enterprise-Produkte an: SLES 9 und den Novell Linux Desktop.

ZDNet: Wir fragen deswegen, weil Ihr Marketing Chef Ted Haeger in der US-Presse davon gesprochen hat, dass Suse Linux künftig eher wie das Fedora-Projekt von Red Hat behandelt werden soll. Als Desktop-Produkt für den Unternehmenseinsatz soll künftig nur mehr der Novell Linux Desktop unterstützt werden.

Die Novell-Sprecherin Jasmin Ul-Haque meldet sich zu Wort und erklärt, dass es sich bei dem vermeintlichen Zitat um eine Fehlinterpretation eines amerikanischen Journalisten gehandelt hat.

Patrick: Ich habe den Beitrag nicht gelesen, kann Ihnen aber versichern, dass wir die Professional-Linie von Suse weiterverfolgen werden. Das ist ein wichtiges Mitglied unserer Suse-Produktfamilie. Wir geben unsere Strategie, alle sechs Monate eine günstige Version unseres Betriebssystems für die Open Source-Community vorzustellen, keinesfalls auf. Das ist sehr wichtig, um neue Mitglieder für die Community zu werben. Das nicht weiter zu verfolgen wäre ein großer Fehler.

ZDNet: Hier in Deutschland hat man Bedenken, dass der Suse Desktop zugunsten des Novell Desktops aufgegeben werden könnte – das hätte beispielsweise zur Folge, dass in mehreren Regierungsstellen und Städten demnächst neuerlich ein „amerikanisches“ Betriebssystem eingesetzt werden müsste. Schließlich hat man beispielsweise gerade in München auf Suse Linux umgestellt.

Patrick: Ich kann Ihnen versichern, dass wir Suse Linux so lange unterstützen, wie der Markt das von uns verlangt. Deswegen sind wir ja erst in den Linux-Sektor eingestiegen! Wir haben Suse für mehr als 200 Millionen Dollar gekauft, ich kann also Anwendern, Partnern und Regierungen versichern, dass diese Produkte weiter von uns gepflegt werden.

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ZDNet.de Redaktion

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