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Mobiltelefonierer würden für niedrige Gebühren auf Extras verzichten

Mobilfunkanbieter in Europa unterschätzen die Tatsache, dass ihre Kunden lieber billiger telefonieren und einfache Dienste bevorzugen. Indem sie die Bedürfnisse ihrer Kunden falsch einschätzen verschenken die Anbieter mögliche Umsätze. In einer Untersuchung von Capgemini und der Hochschule Insead äußerten 44 Prozent der Handynutzer, dass sie für niedrigere Verbindungspreise auf erweiterte Handyfunktionen verzichteten. 40 Prozent würden auf Online-Rechnung umsteigen und 36 Prozent einen reinen Internetvertrieb akzeptieren. Ebenso meinen 79 Prozent bei niedrigeren Preisen genau so viel mobil zu telefonieren wie übers Festnetz. Etwa die Hälfte würde sogar ganz auf die Telefonsteckdose in den eigenen vier Wänden verzichten.

In der europaweit angelegten Studie werden Kundenbedürfnissen und Angebote der Mobilfunkanbieter gegenübergestellt und dadurch Wachstumspotenziale für Mobilfunkanbieter aufgezeigt. Befragt wurden 27 Anbieter von Mobiltelefonie aus ganz Europa und 1216 Handynutzer in Frankreich, Schweden, Großbritannien und Italien.

„Die Anbieter sind zu sehr darauf bedacht, ihren Wettbewerbern über Funktionen wie MMS oder Unified Messaging Marktanteile abzuringen und vernachlässigen dabei den simplen Wunsch der Kunden nach günstigen Verbindungspreisen“, erläuterte Susanne Söffge, Vice President Telecom, Media & Entertainment bei Capgemini.

Die mangelnde Kundenorientierung äußere sich auch darin, dass 54 Prozent der Handynutzer mit Rechnungsstellung sowie 78 Prozent der Prepaid-Nutzer sich ein einfacheres Zahlungsmodell wünschen. Lediglich 12 Prozent der Mobilfunkanbieter sehen hierin einen Differenzierungsfaktor im Wettbewerb. Unabhängig davon, dass in Europa bereits ein sehr guter Netzzugang herrscht, meinen 74 Prozent der Handynutzer, dass sie mehr telefonieren würden, wenn sie Netzkontakt z.B. auch in U-Bahnen, Bahnen oder Gebäuden hätten. Ein weiterer Punkt für mehr Handynutzung ist die Freisprecheinrichtung fürs Auto. Beinahe 80 Prozent der Verbraucher würden mehr telefonieren, wenn eine entsprechende Einrichtung fürs Auto im Lieferumfang für das Handy enthalten und nicht Teil des kostenpflichtigen Zubehörs wäre.

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ZDNet.de Redaktion

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