Moderate Zunahme der illegalen Film-Downloads

Die Anzahl der Filmdownloads nimmt trotz immer besser werdender technischer Ausstattung nicht wesentlich zu. Dieses Ergebnis ist Teil der Brennerstudie der deutschen Filmförderungsanstalt (FFA). Dies spreche für die Maßnahmen der Filmwirtschaft gegen Raubkopien. Denn das Brennen von Filmen sei weiterhin angestiegen, im Vergleich zum Vorjahr aber relativ moderat. Eine „Explosion“ von Kopien, die man auf Grund des stark verbesserten und flächendeckenden Equipments vermuten könnte, wurde verhindert. Im Rahmen der Studie wurden in Deutschland 10.000 Personen befragt.

Das Medium DVD steigt in der Akzeptanz der Konsumenten weiterhin schnell an. Schon im ersten Halbjahr 2004 gab es in deutschen Haushalten 3,1 Millionen DVD-Brenner und somit über 500 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei DVD-Recordern ab. Hier hatten im August 2003 gerade einmal 0,4 Prozent der Bevölkerung Zugriff auf einen DVD-Recorder, im ersten Halbjahr 2004 waren es schon 1,8 Prozent. Aber auch CD-Brenner erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit und sind nach wie vor von allen Geräten in diesem Segment am Weitesten verbreitet. 43,9 Prozent der Deutschen besitzen oder nutzen einen CD-Brenner im Haushalt.

Die Studie zeigt außerdem, dass die analogen Zeiten der Internetnutzung vorbei sind. Mittlerweile verfügen zu Hause rund 60 Prozent über einen Internetzugang. Nur noch 39 Prozent von ihnen nutzen ein analoges Modem, 59 Prozent ISDN und DSL. Dabei verzeichnete DSL mit 32 Prozent den stärksten Zuwachs.

Das Brennen von Inhalten auf CD-ROM oder DVD ist laut Studie mittlerweile ein Massenphänomen geworden. Jeder dritte Deutsche ab zehn Jahren hat sich im ersten Halbjahr 2004 Inhalte auf CD-ROM oder DVD gebrannt. Deutlich vorne bei den 264 Millionen bespielten CD-ROMs liegt Musik, gefolgt von Daten und Fotos. Dabei legte der Foto-Bereich am stärksten zu. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 18 Prozent mehr Fotos auf CD-ROM und DVD gebrannt. Bei DVDs sieht das Bild anders aus: Von den 45 Millionen mit Inhalten bespielten DVDs wurden 55 Prozent mit Spielfilmen oder sogar mit aktuellen Kinofilmen bespielt.

Von Januar bis Juni 2004 wurden 10,3 Millionen Filme downgeloadet. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 13,3 Millionen Rechnet man die Zahlen bis August 2004 hoch, nehmen die Filmdownloads im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,3 Millionen zu. Zwar wurde dem Filmdownload kein Ende gesetzt, aber der Trend wurde klar gebrochen. Besonders positiv zu bewerten ist, dass der Filmdownload vor dem Kinostart des jeweiligen Films deutlich abgenommen hat. Auf Grund der verschärften Sicherheitsvorkehrungen der Filmwirtschaft und der intensiven Strafverfolgung gab es ein deutlich geringeres Angebot.

Die Filmwirtschaft will jedoch weiterhin gegen die Filmnutzung in Peer-to-Peer-Netzwerken und Bezahlportalen vorgehen, da das Verhalten von Filmdownloadern die Industrie bedenklich stimmt. 45 Prozent der Filmdownloader leihen sich keine Videos mehr aus, zwölf Prozent kaufen keine DVDs und 22 Prozent gehen nicht mehr ins Kino.

ZDNet.de Redaktion

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