Die US-Internetunternehmen AOL, Earthlink, Yahoo und Microsoft haben eine neue Welle von Klagen gegen Spammer gestartet. Wie das „Wall Street Journal“ (WSJ) berichtet, wurden Klagen gegen zumeist namentlich (noch) nicht bekannte Spammer in vier US-Bundesstaaten eingebracht. „Diesmal haben wir es auf die Masse abgesehen“, erklärte Les Seagraves von Earthlink. Die Klagen unter dem seit Jahresbeginn gültigen CAN-SPAM Act richten sich gegen Spammer, die Kunden der vier Unternehmen mit Millionen ungewollten E-Mails gequält haben. AOL klagt erstmals auch wegen Spims, über Instant Messages verschickte Spams.
Die Klagen gegen „große“ Spammer sollen den Netzwerken der klagenden Unternehmen eine sofortige Verminderung der Spam-Belastung bringen, hofft Seagraves. Earthlink klagt in Atlanta 50 „John Does“, die massenweise Medikamentenwerbungen verschickt haben. Yahoo verklagt zwei Unternehmen, deren Spams mit sexuellen Inhalten keinerlei Möglichkeit angeführt hatten, den E-Mail-Empfang zu beenden. AOL hat zwei Klagen eingebracht. Eine davon hat es auf 20 „John Does“ abgesehen, die Spams via Instant Messages verschickt haben. Dies sei die erste Klage von AOL wegen Spims, eine stark zunehmende Form des Spams. Microsoft klagt drei namentlich nicht bekannte Spammer wegen „Spoofing“, dem Vortäuschen falscher Absender (Domain, IP-Adresse).
AOL, Earthlink, Yahoo und Microsoft haben sich im April 2003 zur Anti-Spam Alliance zusammengeschlossen. Eine erste Welle von Klagen unter dem CAN-SPAM Act wurde im März gestartet. Alle vier Unternehmen sehen Erfolge ihrer Bemühungen, die Spam-Flut mit Klagen zu bekämpfen, so das WSJ. AOL verzeichnet beispielsweise einen Rückgang der Beschwerden wegen Spams von früher zehn Millionen auf nur noch rund drei Millionen Kundenbeschwerden pro Tag. Die Klagen gegen namentlich unbekannte „John Does“ führen laut WSJ meist zur erfolgreichen Ausforschung der Identitäten der Spammer.
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