Die Generalprobe für das satellitengestützte Mautsystem auf Deutschlands Autobahnen verläuft nach Angaben des Betreiberkonsortiums Toll Collect bislang ohne größere Probleme. Geschäftsführer Christoph Bellmer forderte die Fuhrunternehmer auf, mit Bestellung und Einbau der Erfassungsgeräte nicht länger zu warten. Bislang sind rund 150.000 Lastwagen damit ausgestattet. Mit der seit Mitte September laufenden Generalprobe will Toll Collect den Beweis erbringen, dass das Maut-System in seiner abgespeckten Form einer Belastung unter „betriebsnahen Bedingungen“ standhält. Dazu soll Ende November ein Gutachten vorliegen, auf dessen Grundlage das Bundesamt für Güterverkehr dann bis zum 15. Dezember über die Betriebserlaubnis entscheidet.
„Das System läuft seit über sechs Wochen stabil“, erklärte Bellmer. Der Toll-Collect-Chef verwies zugleich darauf, dass die Auftragseingänge für die so genannten On-Board Units (OBU) deutlich angezogen hätten. „Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt, je näher wir an den Mautstart rücken.“ Allerdings liegen die Zahlen immer noch deutlich hinter den Erwartungen zurück. Ursprünglich sollte die Maut mit 500 000 Geräten starten. Diese Zahl ist längst nicht mehr zu erreichen.
Die Maut-Einführung hatte wegen technischer Pannen im vergangenen Jahr zwei Mal verschoben werden müssen. Jetzt soll es am 1. Januar in einer einfacheren Fassung starten. Die Voll-Version soll dann 2006 in Betrieb gehen. Wegen der Verzögerungen verlangt der Bund von dem Konsortium um DaimlerChrysler und Deutsche Telekom mehr als 4,5 Milliarden Euro Vertragsstrafe und Schadenersatz.
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