ZDNet: Herr Schlaeger, vielleicht stellen Sie sich unseren Lesern kurz vor.
Schlaeger: Ich trage den Titel eines Vice President Research and Development Suse Linux und bin für die Entwicklung aller Suse Linux-Produkte verantwortlich.
ZDNet: Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten praktisch mit der gesamten Führungsebene von Novell gesprochen. Uns fiel dabei auf, dass Linux für den Consumer-Markt kein Thema war. Analysten sind mittlerweile jedoch der Meinung, dass sich Open Source gerade in diesem Bereich durchsetzen muss, ansonsten verkümmert Linux in der selben Nische, in der Unix heute dahinvegetiert.
Schlaeger: Wenn ich mir den Unix-Markt ansehe, dann erkenne ich Firmen wie Sun, HP, IBM, Unisys und diverse kleinere. Ehrlich gesagt wäre ich schon zufrieden, wenn wir diesen Markt besitzen würden! Das würde unserem Jahresumsatz sicher gut tun. Man kann das durchaus als Nische bezeichnen, allerdings eine große Nische.
ZDNet: Dann haben Sie gar keine Ambitionen, Microsoft anzugreifen? Ihr CEO Jack Messman verbreitet gerne Kampfeslaune.
Schlaeger: Das bedeutet nicht, dass wir keine Ambitionen auf den Desktop hätten. Im Gegenteil: Das ist ein ganz klares Ziel von Novell, es muss ja nicht notwendigerweise einen Monopolisten geben, der den Markt beherrscht. Klar ist aber auch, dass es nicht einfach ist, einen solchen Monopolisten aus dem Markt herauszudrängen. Aber es wäre falsch, es nicht zu versuchen. Allerdings wäre Novell als Firma – wie gesagt – durchaus überlebensfähig, würden wir „nur“ den kompletten Unix-Markt schlucken.
Chris Schlaeger, Novell / Suse |
ZDNet: Messman sprach von Unix als die „am tiefsten hängenden Frucht“. Um an andere Früchte zu gelangen, müssen Sie sich sehr lang machen. Ihr Konkurrent Red Hat hat im Interview abgewunken: Man habe keine Ressourcen, sich um etwas anderes als Server zu kümmern. Wir fragen uns, wie groß die viel gepriesene Schlagkraft der Open Source-Gemeinde ist. Warum schaffen es die freien Entwickler nicht, Linux fit für den Consumer-Markt zu machen?
Schlaeger: Im Bereich des Desktop geht es ja nicht vorrangig um das Basis-Betriebssystem, nicht um File-Manager oder Panel, Icon-Software oder so, sondern vielmehr um Applikationen. Im Markt für Anwendungen ist Microsoft kaum mehr tätig, da haben die viel mehr Hilfe von hunderten von Software-Herstellern, die eigenständig für die Windows-Plattform entwickeln. Das ist der Hauptgrund, warum Linux auf dem Desktop derzeit nicht erfolgreich ist. Uns fehlen einfach hunderttausende von Programmen, die es für Windows längst gibt. So ein Arbeitsplatz ist ja nur dann nutzbar, wenn ich alle nötige Software habe. Ansonsten habe ich ein Problem. Da hilft auch der schönste Desktop nichts.
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