Der größte europäische Internetanbieter T-Online hat in den ersten neun Monaten 2004 Umsatz und Betriebsergebnis trotz deutlich gestiegener Ausgaben für die Neukundengewinnung kräftig gesteigert. Während die Tochter der Deutschen Telekom die Gewinnerwartungen der von Reuters befragten Analysten damit deutlich übertraf, wurde die Umsatzprognose verfehlt.
Trotz der ergebnismindernden Ausgaben für die Neukundengewinnung bei schnellen Internet-Zugängen (DSL) hätten das Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) und das Konzernergebnis „neue Höchstwerte“ erreicht, teilte T-Online am Dienstag in Darmstadt vor Börsenöffnung mit.
Das Betriebsergebnis EBITDA habe sich im dritten Quartal um 63 Prozent auf 382,8 Millionen Euro erhöht und lag damit zum 16. Mal in Folge über dem Vorquartal. Grund sei die generelle Steigerung der Ertragskraft gewesen. Die Rohrertragsmarge habe binnen Jahresfrist im Neun-Monats-Zeitraum auf 65,1 Prozent von 57,7 Prozent zugenommen. Die steigenden Kundenzahlen vor allem bei schnellen Internet-Anschlüssen über DSL bewirken bei T-Online Kostenvorteile und Synergieeffekte. Analysten hatten im Durchschnitt lediglich mit einem EBITDA von 364 Millionen Euro gerechnet. Unter dem Strich verbleibt T-Online ein Konzerngewinn von 86,8 Millionen Euro, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Verlust in Höhe von 31 Millionen Euro angefallen war.
Im Vergleich zum Ergebnis wuchs der Quartalsumsatz zum Vorjahr nur moderat um 10,3 Prozent auf 1,473 Milliarden Euro. Zur Gewinnung von Neukunden gewährt T-Online wie andere Internet-Anbieter den Neukunden Rabatte auf Internet-Technik und Nutzungsguthaben in Höhe von zum Teil mehreren 100 Euro, die sich umsatzmindernd auswirken. Die von Reuters befragte Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Umsatzzuwachs auf 1,486 Milliarden Euro gerechnet.
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