Bezahl-Angebote werden stärker genutzt

Die Deutschen werden nach einer neuen Studie in den nächsten Jahren immer mehr Zeit im Internet verbringen und dabei auch mehr Geld ausgeben. Die Universität Witten-Herdicke erwartet, dass die Nutzungsdauer bis 2010 deutlich ansteigen wird. Ein Nutzer mit leistungsfähigerem Breitband-Anschluss (DSL) werde im Jahr 2010 knapp zwei Stunden pro Tag im Internet verbringen.

Das ergab eine in Berlin vorgestellte Studie der Universität Witten-Herdecke. Ein Nutzer mit dem herkömmlichen langsamen Anschluss werde 24 Minuten im Netz sein. Derzeit liegt die durchschnittliche Nutzungsdauer der Studie zufolge 40 Minuten bei DSL und bei 16 Minuten für herkömmliche Anschlüsse.

Die Experten gehen ferner davon aus, dass es in Deutschland bald mehr Breitband-Anschlüsse als herkömmliche Internet-Zugänge geben wird. Im Jahr 2010 sollen rund 17 Millionen Haushalte mit solchen Anschlüssen ausgestattet sein. Derzeit sind es rund fünf Millionen. Zugleich werde sich die Bereitschaft erhöhen, für Internet-Angebote zu bezahlen, sagte Professor Bernd Wirtz. Der Umsatz des gesamten Breitband-Marktes werde sich bis 2010 fast verfünffachen – von derzeit 2,04 Milliarden auf dann 9,89 Milliarden Euro.

Die meisten Experten erwarten, dass sich das Netz immer stärker von einem Informations- zu einem Unterhaltungsmedium wandelt, bei dem Download-Möglichkeiten für Musik, Spiele und Filme im Mittelpunkt stehen. Deshalb würden auch immer häufiger Bezahlangebote angenommen, sagte Wirtz. Geschätzt wird, dass 2010 rund 38 Prozent aller genutzten Angebote kostenpflichtig sind. Derzeit sind es 16 Prozent. Insgesamt sind bereits mehr als 35 Millionen Bundesbürger online.

Der Vorstandschef des Musikkonzerns Sony BMG, Rolf Schmidt-Holtz, erwartet, dass der Verdrängungswettbewerb zwischen Internet und anderen Medien wie Fernsehen oder Zeitungen zunehmen wird. „Es wird einen Zuwachs des Marktes geben, aber auch einen Kampf ums Budget des einzelnen Nutzers“, sagte Schmidt-Holtz. Für die Studie wurden rund 3000 Verbraucher sowie mehr als 130 Experten befragt. Beteiligt waren die Telekom-Tochter T-Online sowie der Medienkonzern Bertelsmann.

ZDNet.de Redaktion

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