Auf die nach wie vor großen technischen Probleme angesichts der großen Anzahl von unterschiedlichen Standards, die künftig in einem Handy zusammenspielen sollen, mag keiner der Mobilfunkspezialisten eingehen. Dafür aber stimmen sie Gröger zu, dass alles einfacher werden müsse. Aber auch hier meinen sie weniger die Technik als den Preisdschungel, der für die Kunden längst nicht mehr durchschaubar sei.
Das Argument ist allerdings ein wenig scheinheilig. So berichtet T-Mobile-Mann Höttges davon, dass seit Einführung der einfacheren „Relax-Tarife“ die Anwender im Schnitt um vier bis fünf Euro mehr telefonieren als davor. Gröger erweitert das Modell: Das Schnüren von Dienstepaketen treibt den Preis pro Kunde nach oben, so dass wir es uns leisten können, den Preis je Minute zu senken.“ Eine ähnliche Strategie verfolgt T-Mobile, wenn künftig die Höhe der Handy-Subventionierung vom gewählten Tarif abhängig gemacht wird.
Der Kunde muss sich also darauf einstellen, dass er zum einen mit Preissenkungen und günstigen Tarifen gelockt wird, im Endeffekt aber mehr zahlen muss als bisher, wenn er nicht nur telefonieren möchte, sondern darüber hinaus attraktive Dienste nutzen möchte, etwa Fussballübertragungen wahlweise via UMTS und WLAN. In der Tat warten Unternehmensberater und Mobilfunkanbieter mit einer Reihe von Untersuchungen auf, die belegen sollen, welche Kundenschicht wie viel für welches Dienstepaket auszugeben bereit ist.
Die Strategie der versteckten Preiserhöhung könnte insbesondere an den sparsamen deutschen Kunden scheitern. So mahnt Willi Berchthold, Präsident des ITK-Verbands Bitkom: „Das UMTS-Netz wird auch in Europa ein Erfolg – sofern wir ihn wollen; mit attraktiven Inhalten, attraktiven Geräten und nicht zuletzt mit attraktiven Preisen.“
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