Autostadt: Wie sieht eine professionelle Gesprächsvorbereitung für Mitarbeiter und für Führungskräfte aus?
Etrillard: Beide Seiten sollten sich für ein solches Gespräch Zeit nehmen und gut vorbereitet zu einem solchen Treffen gehen. Führungskräfte betrachten Unterredungen mit ihren Mitarbeitern oft als Zeitverschwendung. Wenn man gut vorbereitet ist, sind solche Gespräche jedoch eine Investition. Für ein Mitarbeitergespräch sollte ein Termin vereinbart werden, Tür und Angel-Vereinbarungen taugen nichts, weil sie für beide Seiten unverbindlich sind.
Autostadt: Welche Mittel helfen gegen Lampenfieber, vor wichtigen Gesprächen und großen Gruppen?
Etrillard: Lampenfieber hat jeder, es sollte als ein positives Zeichen akzeptiert werden. Es ist ein Signal unseres Körpers an uns, dass für uns eine wichtige Situation bevorsteht, auf die wir konzentriert eingehen sollen. Zu viel oder zu wenig Lampenfieber sind jedoch problematisch. Wer Angstzustände entwickelt oder in entscheidenden Situationen phlegmatisch reagiert, sollte überprüfen, ob er die passende Tätigkeit ausübt.
Autostadt: Die Menschen sind doch sehr unterschiedlich, ist Charisma tatsächlich von jedem erlernbar?
Etrillard: Ich sage, es ist erlernbar, Patentrezepte helfen jedoch wenig. Charisma entwickelt sich in einem längeren Prozess. Jeder hat Charisma, viele tun sich jedoch schwer, ihr Charisma zu zeigen oder ihre Persönlichkeit nach außen zu kehren. Drei Faktoren sind für die Herausbildung des Charismas unverzichtbar: das Umfeld, die Menschen mit denen zusammen gearbeitet wird und die Umstände müssen es hergeben, dass sich der Einzelnen entwickeln kann.
Autostadt: Warum ist neben Charisma, Schlagfertigkeit für ein überzeugendes Auftreten und in Gesprächen so wichtig?
Etrillard: Schlagfertigkeit ist die Kunst, in der passenden Situation die richtigen Worte zu finden. Es geht nicht darum ‚Leute in die Pfanne zu hauen‘. Schlagfertigkeit ist im heutigen Berufsleben unverzichtbar, weil es vermehrt zu Situationen kommt, in denen spontan das Wort ergriffen werden muss. Nur wer souverän ist, kann Schlagfertigkeit entwickeln, auch hier gilt: Das einfache Erlernen von Techniken reicht nicht aus, die Persönlichkeit muss entwickelt sein.
Autostadt: Was meinen Sie, wenn von „emotionaler Dickhäutigkeit“ die Rede ist?
Etrillard: „Emotionale Dickhäutigkeit“ bildet die fünfte Säule meines Modells das ich Kommunikationstempel nenne. Neben einer positiven Einstellung, Blickkontakt, Stimmpräsenz und Charisma, kommt der emotionalen Dickhäutigkeit eine besondere Rolle in der Gesprächsführung zu. Damit ist gemeint, dass in Gesprächen nicht jede Äußerung auf sich bezogen werden soll. Vielmehr soll man sich auf das konzentrieren, was man seinem Gegenüber zurückfragen wird, und nicht auf das, was er gesagt hat. Es geht gleichzeitig um eine Änderung des Fokus und darum, gelassen mit „schwierigen“ Situationen umzugehen.
Autostadt: Eine angenehme Stimme ist wichtig für eine überzeugende Rede. Nur sind nicht alle mit einer sonoren Stimme gesegnet, was ist zu tun, um kompetent und sympathisch zu wirken?
Etrillard: Die Erkenntnis ist der erste Schritt, etwas zu ändern. Wichtig ist, sich einzugestehen, dass etwas verändert werden muss, Feed-back von Experten zulassen und an sich arbeiten. Für jedes Gespräch gilt: langsam Reden, klare Ausdrucksweise wählen und in vollständigen Sätzen sprechen.
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