Betriebssystem unerwünscht

Schön, dass PCs immer schneller werden. Aber Anwender, die ihren Rechner nicht für Spiele benutzen, bemerken die höhere Geschwindigkeit typischerweise genau einmal am Tag: beim Systemstart. Und obwohl schnellere PC auch schneller booten, braucht ein schnelles Gerät immer noch ein Weilchen, bis alles hochgefahren ist, die Programme gestartet wurden und mit voller Kraft gearbeitet werden kann.

Wie viele Menschen nutzt auch der Autor dieses Artikels die morgendliche Start- und Login-Prozedur seines Notebooks als Ausrede, um eine Tasse Kaffee zu holen und mit Kollegen zu plaudern. Aber unterwegs ist das nicht akzeptabel. Wenn nur ein paar Minuten zur Verfügung stehen, um Mails abzuarbeiten oder schnell einen Termin zu überprüfen, kann man nicht erst einen Bootvorgang abwarten. Deshalb nutzen die meisten Mobile Worker unterwegs den Standby-Modus, in dem das Notebook so gut wie heruntergefahren ist, aber beim Öffnen des Displays wieder erwacht. Das ist schneller, aber leider unzuverlässig und schlecht für die Festplatte: Nach ein paar Standby-Phasen wird das System unstabil, und man muss erneut booten. Und die nicht vollständig abgeschaltene Festplatte ist bei Stößen anfälliger.

Es gibt zwei Alternativen für die eiligen Notebook-User unterwegs: Sie können zumindest teilweise einen Handheld benutzen, der dank Flash-Speicher nicht erst booten muss, oder sie können Utilities einsetzen, die ohne das Warten auf Windows nutzbar sind. Solche derzeit verstärkt erscheinenden „Pre-Boot Utilities“ umgehen den Startvorgang und gestatten es dem Anwender, bestimmte Aufgaben ganz ohne Windows zu erledigen.

Starten ohne Booten

Die beliebtesten Pre-Boot Utilities sind immer noch Media-Player. Zahlreiche Notebooks spielen Musik-CDs (und teils sogar MP3-Playlists von der Festplatte) ab, ohne zu booten. Manche zeigen selbst DVDs – ziemlich praktisch, wenn man länger im Flugzeug oder Zug sitzt und sich entspannen will. Gleichzeitig spart der Betrieb ohne Betriebssystem jede Menge Strom, und der Akku hält länger. Allerdings kann man auch gleich den PC starten und Zugang zu sämtlichen Funktionen haben, wenn genug Zeit für einen ganzen Film ist.

Solche Media-Player sind nicht auf Notebooks beschränkt. Eine Reihe von Asus-Mainboards spielt beispielsweise über eine Utility namens Instant Music CDs ohne Windows ab. Allerdings darf man keine USB-Tastatur einsetzen und kann nicht die digitalen Sound-Ausgänge des Mainboards nutzen.

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ZDNet.de Redaktion

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