Categories: SoftwareUnternehmen

Europas Softwarebranche will USA die Stirn bieten

Eine Allianz der Softwareverbände und -unternehmen in Europa hat der Vorstandsvorsitzende der deutschen Software AG, Karl-Heinz Streibich, gefordert. Nur mit einer verstärkten Clusterbildung könne der Übermacht der USA die Stirn geboten werden. „Es gibt kein Naturgesetz, dass die Software aus Silicon Valley kommen muss“, so Streibich gestern im Rahmen des jährlichen Pressegesprächs des Verbandes der österreichischen Softwareindustrie (VÖSI).

Die Entwicklung eigener Produkte und deren Export seien der Schlüssel zum Erfolg und damit die Herausforderung für die Zukunft, so Streibich. Die Europäer müssten vom Patriotismus der Amerikaner lernen. Die EU sollte mehr Geld in die Forschung und Entwicklung stecken, anstatt über Subventionen aussterbende Industriezweige am Leben zu erhalten. Während die US-Softwareindustrie laut Streibich den Markt für Standardsoftware beherrscht, sind die mehr auf kundenorientiertes Arbeiten spezialisierten europäischen Softwarefirmen für die Zukunft gut aufgestellt.

„Das Hauptproblem der europäischen Softwareindustrie ist, dass sie nicht kapitalmarktfähig ist“, sagte VÖSI-Präsident Peter Kotauczek. In Österreichs Softwarebranche stehe eine Konsolidierung bevor. Wichtig sei eine adäquate Börse. Die erstmalige Anwesenheit des Vorstandsdirektors der Wiener Börse, Stefan Zapotocky, beim jährlichen Pressegespräch des Verbandes sei deshalb als Erfolg zu werten. Laut Zapotocky besteht in den kommenden Jahren vor allem durch die Zusammenarbeit mit den regionalen Börsen Mittel- und Osteuropas eine größere Chance für Software-IPOs. Auch Manfred Prinz, Vorstandsvorsitzender der CSC Austria AG, sieht im osteuropäischen Markt eine Chance für die österreichische Softwarebranche.

In den kommenden Wochen will der VÖSI nach eigenen Angaben in einer Reihe von Gesprächen mit Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft die Zukunft der Branche erörtern und um besseres Verständnis für die Situation der österreichischen Softwareunternehmen werben. Der VÖSI-Schwerpunkt für das kommende Jahr liegt laut Kotauczek auf dem Werben für ein Clustering der Softwarefirmen und für die Lösung der Patentfragen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

CopyRhadamantys greift weltweit Unternehmen an

Ausgeklügelte Phishing-Kampagne verwendet eine weiterentwickelte Version der Rhadamanthys-Stealer-Malware.

5 Stunden ago

Facebook Marketplace: EU verhängt Geldbuße von fast 800 Millionen Euro gegen Meta

Die EU-Kommission kritisiert die Verknüpfung von Facebook und dem hauseigenen Online-Kleinanzeigendienst. Sie sieht darin einen…

9 Stunden ago

Umfrage: Angestellte in Deutschland unterschätzen NIS-2-Richtlinie

Fast zwei Drittel halten jedoch eine Umsetzung aller Vorgaben von NIS 2 bis Jahresende für…

18 Stunden ago

Kostenloser Dekryptor für ShrinkLocker

Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.

1 Tag ago

Malwarebytes warnt vor Betrugsmaschen beim Weihnachtseinkauf

In der Vorweihnachtszeit ist vor allem Malvertising auf dem Vormarsch. Cyberkriminelle locken Nutzer über schädliche…

1 Tag ago

Bedrohungsindex: Deutliche Zunahme von Infostealern im Oktober

Dazu trägt unter der Infostealer Lumma-Stealer bei. Hierzulande dominiert der Infostealer Formbook die Malware-Landschaft.

2 Tagen ago