Der Neuseeländer hinter Firefox

Als der Netscape-Browser 1994 erstmals auf dem Markt erschien, war Ben Goodger 14 Jahre alt. Heute leitet er ein wichtiges Projekt zur Erhaltung dieses Browsers.

Goodger, der aus Auckland/Neuseeland stammt, war in den vergangenen vier Jahren hauptsächlich für die Netscape-Abteilung von AOL und im letzten Jahr bei der ausgegliederten Mozilla Foundation von AOL tätig, um die Open-Source-Entwicklung der Browser Mozilla und Firefox zu leiten.

Heute, zum Zeitpunkt des 10-jährigen Jubiläums der Einführung des Netscape-Browsers, arbeitet Ben Goodger als leitender Ingenieur für Firefox, der in weiten Kreisen bisher als bester Browser von Mozilla und als zunehmend populäre Alternative zum dominierenden Internet Explorer von Microsoft gilt.

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ZDNet: Wie kam es zu Ihrem Engagement für Netscape?

Goodger: Ich war bereits mit der Open-Source-Arbeit für Mozilla beschäftigt. Bei Netscape wurde man auf meine Arbeit aufmerksam und hat mir eine neue Aufgabe angeboten.

ZDNet: Worin bestand Ihre Aufgabe?

Goodger: Nachdem man sich bei Netscape entschieden hatte, den Browser unter Verwendung der Gecko-Layout-Engine, die mit den Standards besser übereinstimmt, umzubauen, begann man auch mit der Neuentwicklung der Benutzerschnittstelle. 1999 war diese sehr einfach aufgebaut; ausreichend, um Webseiten damit zu betrachten, aber nicht besonders ausgereift. Ich erkannte, dass die Arbeit sich hauptsächlich auf die grundlegende Funktionalität beschränkte, und habe meine Bemühungen anfangs freiwillig auf die Verbesserung der Benutzerschnittstelle gerichtet, indem ich die Programmiermethoden kennen lernte, die bei den Benutzerschnittstellen eingesetzt wurden. Nach und nach plante ich neue Funktionen.

ZDNet: Wie wurde der Browser im Jahr 1999 durch die Mozilla-Gruppe umgebaut?

Goodger: Bei Netscape gab man den Quellencode für den Communicator im Jahr 1998 als Open Source frei, und zwar in dem Bemühen, „das Potenzial der Tausende Programmierer von Open-Source-Codes in aller Welt nutzbar zu machen“.

Als jedoch die Produktentwicklung (Communicator 5.0) kurz vor dem Abschluss stand, forderte eine Lobbyistengruppe von Web-Entwicklern namens „Web Standards Project“ von Netscape, die Entwicklung der älteren, weniger gut kompatiblen Layout-Engine (unter dem Namen „Mariner“ in Version 4.0 eingesetzt und in Version 5.0 verbessert) abzubrechen und durch ein neueres Produkt namens Gecko zu ersetzen, das mit den Standards besser übereinstimmte. Schließlich erklärte man sich bei Netscape dazu bereit.

Leider war der Code der alten Layout-Engine und der alten Browser-Benutzerschnittstelle nicht exakt zu trennen. Der Übergang zu Gecko erforderte daher ein vollständiges Neuschreiben, wobei nur wenige Elemente, wie zum Beispiel JavaScript, übernommen werden konnten.

Der Wechsel von Mariner zu Gecko erfolgte am 26. Oktober 1998. Zu diesem Zeitpunkt wechselte alles bei Netscape von der Version 5.0 zum neuen „XPFE“ (Cross Platform Front End), XUL (Extensible User Interface Language) entstand und die lange Entwicklung zur Version Netscape 6 nahm ihren Anfang.

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ZDNet.de Redaktion

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