International Business Machines (IBM) hat am Montag einen neuen Chip für die Unterhaltungselektronik vorgestellt, den das Unternehmen zusammen mit den Firmen Sony und Toshiba entwickelt hat. Die Fertigung des Mikroprozessors solle im nächsten Jahr im IBM-Halbleiterwerk East Fishkill im US-Bundesstaat New York beginnen, teilten die drei Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Der neue Chip heißt „Cell“ und ist den Angaben zufolge zehnmal so leistungsfähig wie herkömmliche Prozessoren. Er soll unter anderem in hoch auflösenden Flachbildschirm- Fernsehern und Spiele-Konsolen zum Einsatz kommen und kann den Angaben zufolge große Datenmengen über Hochgeschwindigkeitszugänge zum Internet bewältigen.
IBM will den Mikroprozessor in PCs verwenden, die das Unternehmen mit der Sony-Spielesparte Sony Computer Entertainment entwickelt. Sony kündigte für 2006 Server für den Privatgebrauch und Fernsehschirme mit hoher Bildschärfe an, die mit dem Chip bestückt sein sollen. Zudem bekräftigte das japanische Unternehmen seine Pläne, den Mikroprozessor in der nächsten Generation von Spiele-Konsolen zu nutzen, die im Mai vorgestellt werden soll. Toshiba will ebenfalls von 2006 an Bildschirme mit „Cell“ auf den Markt bringen. „Weil die Schranken zwischen PCs und digitaler Verbraucherelektronik immer mehr aufgehoben werden, müssen die Möglichkeiten und die Ausstattung der Verbraucherelektronik dramatisch verbessert werden“, erklärte Toshibas Chip-Chef Masashi Muromachi.
Dem „Wall Street Journal“ zufolge dauerte die Entwicklung des Mikroprozessors vier Jahre und wurde von IBM und Sony mit 400 Millionen Dollar finanziert. Weitere 325 Millionen Dollar investiere Sony in die Produktion. Der Chip wird mit Produkten des Marktführers Intel konkurrieren.
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