Die France Télécom hat nach Angaben des tschechischen Ministers für Informationstechnologie, Vladimir Mlynar, Interesse an der Cesky Telecom angemeldet. Einschließlich der Franzosen buhlen nun drei Gesellschaften um die 51 Prozent des Ex-Monopolisten, die der tschechische Staat verkaufen will.
Story: ali PARIS. Die France Télécom wollte sich dazu gestern allerdings nicht äußern. Analysten taxieren den Wert des Mehrheitsanteils auf 1,75 bis zwei Milliarden Euro.
Bisher waren die Swisscom und die dänische TDC im Rennen um die Mehrheit der Cesky Telekom. Das Telefonunternehmen kontrolliert 80 Prozent des tschechischen Festnetz-Marktes und 44 Prozent an dem boomenden Mobilfunk-Markt. Mlynar sagte, er erwarte, dass noch weitere Kandidaten ins Rennen um den staatlichen Telekomkonzern einstiegen.
Der tschechische Staat versucht bereits zum zweiten Mal, Cesky Telecom zu verkaufen. Vor zwei Jahren brach die Regierung in Prag die geplante Veräußerung eines Anteils an TDC und die Deutsche Bank ab. Um nun für den Fall gewappnet zu sein, dass sich keine geeigneten Käufer finden, bereitet die Regierung parallel einen Verkauf der Anteile über die Börse vor. France Télécom, seit Sommer nicht mehr mehrheitlich dem französischen Staat gehörend, hat bei ihrer Entschuldung gute Fortschritte erzielt und denkt nun wieder an Zukäufe.
Im Wettlauf nach Osteuropa hat die France Télécom bereits mit einem Anteil von 34 Prozent an der Telekom Polska Fuß gefasst. Der Wettbewerber Deutsche Telekom ringt gerade darum, die Mehrheit am polnischen Mobilfunker PTC zu erwerben, was den Bonner Konzern rund zwei Milliarden Euro kosten dürfte.
In Russland dagegen plant die Deutsche Telekom, ihre Beteiligung am Marktführer im Mobilfunk, Mobile Telesystems (MTS), zu verkaufen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Telekom ihren Anteil von 40 Prozent auf 25,1 Prozent abgesenkt. Die Franzosen sind hier nicht vertreten.
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