Lycos: Anti-Spam-Bildschirmschoner noch immer nicht verfügbar

Der Anfang Dezember von Lycos veröffentlichte Anti-Spam-Bildschirmschoner wurde wegen Hosting-Problemen vom Netz genommen. Derzeit ist nur eine Grafik mit der Aufschrift „stay tuned“ zu sehen. Die Rückkehr der umstrittenen Anwendung hat das Unternehmenssprecher James Gordon-Macintosh am Freitag gegenüber ZDNet UK aber bereits angekündigt. Ein spezielles Datum wollte er allerdings nicht nennen.

Der im Rahmen der Lycos-Kampagne MakeLoveNotSpam veröffentlichte Bildschirmschoner soll durch gezielte Anfragen die Performance bekannter Spam-Websites verringern. Dass die Anwender daran Gefallen gefunden haben, das Spam-Problem endlich mal selbst in die Hand zu nehmen, zeigen die folgenden Zahlen: Nach Angaben von Lycos wurde die Anwendung von über 100.000 Nutzern heruntergeladen.

Während die Internetsurfer auf das Lycos-Angebot offenbar ansprechen, haben Experten die Initiative des Unternehmens als „verantwortungslos“ kritisiert. „Sie können nicht in das Haus eines Diebes einbrechen, nur weil er in ihres eingebrochen ist“, so Steve Linford von Spamhaus, einer Nonprofit-Organisation gegen die unerwünschten Werbenachrichten.

Laut dem Sicherheitsspezialisten F-Secure setzen sich die Spam-Versender inzwischen gegen die gezielten Angriffe zur Wehr. So hat www.mortage.info die Anfragen an die Bildschirmschoner-Website www.makelovenotspam.com weitergeleitet. Die ausgelösten Angriffe kommen also wie ein Boomerang zurück.

In der vergangenen Woche meldete Netcraft, dass mit den chinesischen Sites bokwhdok.com und printmediaprofits.biz zwei der Angriffsziele des Bildschirmschoners nicht mehr erreichbar seien. Lycos bestreitet dies und schreibt in einer Mitteilung: „Einem Bericht von Netcraft, nach dem zwei Spam-Server durch den Aktions-Bildschirmschoner funktionsunfähig gemacht sein sollen, wird energisch widersprochen, da diese beiden Spam-Server zum Zeitpunkt der Netcraft-Messung am 1.12.2004 nicht zu den Servern zählten, die durch den Aktions-Bildschirmschoner betroffen waren.“

ZDNet.de Redaktion

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