Nur wenige Tage nach dem RC1 ist jetzt auch die Finalversion von Thunderbird 1.0 verfübgar. Das E-Mail-Tool steht seit dem heutigen Dienstag zum Download. Die deutsche Version hat einen Umfang von rund sieben MByte. Wer von einer früheren Version ein Upgrade vornimmt, muss seine Themes neu einstellen – die Daten gehen nämlich beim Aufspielen von Thunderbird 1.0 verloren. Alle übrigen Einstellungen wie abonnierte Newsgroups, RSS-Feeds und POP3-Konten bleiben indes bestehen.
Das Programm ist E-Mail-Client, RSS-Reader und Newsgroup-Client in einem. Integriert ist außerdem eine Funktion, um Junk-Mails langfristig den Garaus zu machen.
User von POP3-Accounts können alle ihre Mails in einer Eingangsbox sammeln. Natürlich ist es auch möglich, für jedes Postfach einen Unterordner einzurichten. Außerdem blockt Thunderbird per default das Nachladen von Bild-Dateien bei HTML-Mails. So will der Anbieter den Datenschutz des Users gewährleisten – über das Nachladen der Bilder kann der Versender verfolgen, wer die Mail geöffnet hat.
Positiv: Über ein Palm-Sync-Tool können Windows-Nutzer ihre PDA-Kontakte mit Thunderbird abgleichen.
Thunderbird läuft unter Windows ab 98 sowie dem Linuxkernel 2.2.14, Mac OS X 10.1.x sowie 10.2.x und späteren Ausgaben. Als Systemvoraussetzung gibt Mozilla außerdem eine mindestens 233 MHz schnelle CPU, 64 MByte RAM und 52 MByte Festplattenspeicher an.
Die Open-Source-Foundation will mit Thunderbird offenbar an ihren Erfolg mit Firefox im Browser-Bereich anknüpfen. Firefox konnte schon als Preview-Version die User beeindrucken und hat dem alles beherrschenden Internet Explorer aus Redmond in den vergangenen Monaten zugesetzt. Die Version 1.0 wurde innerhalb von nicht ganz zwei Wochen über fünf Millionen Mal heruntergeladen. Erstmals seit langem musste Microsofts Browser dadurch Rückgänge bei den Marktanteilen hinnehmen und fiel seit Juni von 95,5 Prozent Marktanteil auf 88,9 Prozent.
Thunderbird kann nach Meinung von Analysten für Outlook Express dieselbe Bedrohung werden, die Mozilla mit Firefox gegenüber dem Internet Explorer geschafft hat. Die Open-Source-Foundation setzt vor allem auf die Sicherheitsmerkmale ihres E-Mail-Programms: „Thunderbird ist ein großer Schritt vorwärts, um den Usern ein sicheres E-Mail-Gefühl zu geben“, sagte Scott MacGregor, bei Mozilla für die Thunderbird-Entwicklung verantwortlicher Techniker. „Die Benutzer werden unsere Spamfilter und unsere neuen Features zu schätzen wissen.“
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