Intel will 2005 alle Desktop-CPUs mit 64-Bit-Fähigkeit ausstatten. Dies teilte das Unternehmen jetzt auf einem Analyst Meeting mit. Vor wenigen Jahren war der Halbleiterhersteller noch der Ansicht, dieses Feature sei erst 2008 notwendig, im Februar wurde der Termin auf das Jahr 2006 mit der Markteinführung von Longhorn vorverlegt. Damals sagte CEO Craig Barrett, dass sein Unternehmen in naher Zukunft keine 64-Bit-Prozessoren für den Desktop auf den Markt bringen wird.
Der Grund für den Strategiewechsel dürfte wie so oft in letzter Zeit der kleinere Konkurrent AMD sein, dessen Athlon 64-Baureihe dieses Feature bereits seit September 2003 integriert hat. AMD verzeichnete im vergangenen Jahr einen steigenden Marktanteil und höhere durchschnittliche Verkaufspreise, ein Indikator dafür, dass die Chips auch in hochpreisigeren Systemen zum Einsatz kommen.
Die Möglichkeit, auf mehr als 4 GByte Hauptspeicher zuzugreifen ist einer der großen Vorteile von 64-Bit-CPUs. Obwohl entsprechend ausgestattete Rechner wohl erst in einigen Jahren zum Standard werden, dürfte die Funktion insbesondere für Enthusiasten und Gamer schon jetzt interessant sein.
Um das Feature zu nutzen, muss auch das Betriebssystem 64-Bit-fähig sein. Während entsprechende Varianten von Linux schon seit einiger Zeit verfügbar sind, will Microsoft sein auf dem Desktop weit verbreitetes Windows erst in der ersten Jahreshälfte 2005 als 64-Bit-Version zur Verfügung stellen. Eine offizielle Ankündigung der Redmonder erfolgte erst diese Woche.
„Es besteht ein Bedarf an einer Mainstream-64-Bit-Lösung, die schnell eingesetzt und einfach angewandt werden kann“, so Microsoft-Manager John Borzan in einer Erklärung. „Der umfangreiche Einsatz von x64 wird neue Möglichkeiten für Innovationen schaffen, die bislang durch die 32-Bit-Grenze beschränkt waren.“
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