Nach der Übernahme der PC-Sparte von IBM will der chinesische Konzern Lenovo den europäischen Verbrauchermarkt erobern. „Der Zusammenschluss mit Lenovo gibt uns die Möglichkeit, unsere Wettbewerber von allen möglichen Seiten her anzugreifen. Da gibt es Potenzial bis in den Consumer-Sektor hinein“, sagte der Leiter der von Lenovo übernommenen PC-Sparte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Marc Fischer, gegenüber der Financial Times Deutschland (FTD). „Es ist jetzt möglich, die Karten im globalen PC-Geschäft noch einmal neu zu mischen und zu verteilen“, so Fischer.
Lenovo macht den überwiegenden Teil seines Geschäfts mit Privatkunden und kleinen Betrieben, ist aber in Europa bisher nur sporadisch unter dem eigenen Namen aufgetreten. Auf dem Heimmarkt China verkauft der chinesische PC-Riese neben Computern auch Handys und MP3-Player. Zu einem Zeitrahmen der Expansion wollte sich Fischer aber nicht äußern. „Wir werden dort mittelfristig agieren“, so Fischer. Die Geschäftspläne für das Jahr 2005 würden unverändert fortgesetzt.
Der Kauf der PC-Sparte durch den chinesischen Rivalen ist laut Fischer von seinen Mitarbeitern mit gemischten Gefühlen aufgenommen worden. Wie viele IBM-Mitarbeiter aus seinem Verantwortungsbereich zu Lenovo wechseln, konnte Fischer laut FTD nicht sagen. Weltweit werden 10.000 Mitarbeiter zu Lenovo wechseln. Erst in der Nacht auf gestern, Mittwoch, war die Übernahme von IBMs PC-Sparte durch Lenovo bekannt gegeben worden. In den Tagen zuvor hatten US-Medien über eine solche Transaktion spekuliert.
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