Der Verkauf von Kamerahandys hat sich in diesem Jahr wieder als Goldgrube für die Produzenten entpuppt. Insgesamt wird sich der Absatz der knipsenden Mobiltelefone bis zum Jahresende gegenüber 2003 glatt verdreifachen, geht aus Berechnungen des US-Marktforschungsinstitutes In-Stat/MDR hervor. Damit dürften weltweit rund 250 Millionen Mobiltelefone verkauft werden, mit denen die Konsumenten auch fotografieren können.
Im Vorjahr waren nach Erhebungen von Research and Markets rund um den Globus 84 Millionen Kamerahandys verkauft worden, eine Verfünffachung gegenüber 2002. Damit erreichten die Kamerahandsets 2003 einen Marktanteil unter allen Handsets von bereits 16 Prozent. In diesem Jahr wird mit einem Handyabsatz von bis zu 650 Millionen gerechnet, wodurch Kamerahandys 2004 auf einen geschätzten Marktanteil von rund 40 Prozent kommen.
„Die Geräte sind in weniger als vier Jahren zum Mainstream geworden“, kommentierte In-Stat/MDR-Analyst Neil Strother die Entwicklung. „Wer immer jetzt ein Handy kaufen will, wird sich schwer tun, eines zu finden, das über keine eingebaute Kamera verfügt.“ In-Stat/MDR hat allerdings einige Hemmnisse ausgemacht, die einer noch positiveren Entwicklung im Wege stünden. So müsste die Fotoqualität noch besser werden, um die User zu animieren, von den Fotofunktionen ihrer Mobiltelefone auch tatsächlich Gebrauch zu machen.
Ohne einen neuen Wachstumskatalysator wird der Handy-Markt im kommenden Jahr laut einer IDC-Studie allerdings kaum mehr die aktuellen Wachstumsraten erreichen. Die Nachfrage nach Kamerahandys und Farbdisplays, die den Mobilfunkmarkt in diesem Jahr um 20 Prozent getrieben hat, soll im Jahr 2005 abebben. Ein verstärkter Wechsel auf Handys der neuesten Mobilfunkgeneration (3G), der einen neuen Boom auslösen könnte, lässt noch mindestens ein Jahr auf sich warten. Nach Berechnungen der Marktforscher von IDC soll der Anteil der 3G-Handys an den weltweit verkauften Handys im Jahr 2006 18 Prozent und im Jahr 2007 bereits 25 Prozent erreichen.
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