Mobilfunker Sprint und Nextel fusionieren

Die US-Mobilfunklandschaft konsolidiert sich weiter. Die beiden Konzerne Sprint und Nextel schließen sich zusammen in einer Partnerschaft unter Gleichen. Damit steht nach der Übernahme von AT&T Wireless durch Cingular Wireless die zweite milliardenschwere Fusion im Mobilfunkbereich an.

Der drittgrößte Anbieter Sprint und die Nummer Fünf, Nextel, schließen sich für rund 38 Milliarden Dollar zusammen. Damit entsteht wenige Wochen nach der Übernahme von AT&T Wireless durch Cingular Wireless der nächste Mobilfunkgigant in den USA. Die Aktionäre von Sprint und Nextel hielten nach der vereinbarten „Fusion unter Gleichen“ jeweils 50 Prozent des neuen Unternehmens, teilten die Konkurrenten der US-Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile USA, am Mittwoch gemeinsam mit. Sie haben zusammen knapp 40 Millionen Mobilfunkkunden.

Das Geschäft soll per Aktientausch und Barkomponente über die Bühne gehen. Die Unternehmen versprechen sich Kostenersparnisse von rund zwölf Milliarden Dollar. Nextel-Aktien zogen vorbörslich an.

Über einen Zusammenschluss der beiden Firmen war in den vergangenen Tagen bereits heftig spekuliert worden. Am Dienstag hatte zudem ein Bericht des „Wall Street Journal“ für Aufregung gesorgt, wonach der britische Mobilfunkriese Vodafone gemeinsam mit seinem US-Partner Verizon Wireless ein Übernahmeangebot für Sprint erwäge, um den Konkurrenten an einem Nextel-Kauf zu hindern. Dies wurde von Vodafone jedoch dementiert.

Experten rechnen im boomenden US-Mobilfunkmarkt bereits seit längerem mit einer weiteren Konsolidierung. Erst vor wenigen Wochen hatte Cingular Wireless für rund 41 Milliarden Dollar AT&T Wireless übernommen und damit den bisherigen Marktführer Verizon Wireless auf den zweiten Platz bei der Kundenzahl verwiesen. Dadurch hatte sich die Zahl der landesweiten Anbieter auf fünf reduziert.

Nextel war bislang der kleinste Anbieter in den USA hinter T-Mobile USA. Nextel betreibt ein Mobilfunknetz, das mit keinem der übrigen Anbieter kompatibel ist. Allerdings verfügt das Unternehmen über einen lukrativen und treuen Kundenstamm. In den USA ist die Verbreitung von Mobilfunktelefonen noch nicht so weit fortgeschritten wie in Europa oder Asien, so dass noch deutliche Kundenzuwächse zu erwarten sind.

ZDNet.de Redaktion

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