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Deutschlands schnellster Rechner wird in München installiert

Heute wurden die Unterschriften unter den Vertrag für Deutschlands schnellsten Rechner gesetzt: Wenn der bisherige Höchstleistungsrechner Hitachi SR8000 am Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Frühjahr 2006 abgeschaltet wird, wird ein neues, bis zu dreißigmal leistungsfähigeres System bereit stehen.

Das Leibniz-Rechenzentrum hat sich nach einer europaweiten Ausschreibung und der Prüfung einer Reihe attraktiver Angebote für ein System der Firma Silicon Graphics (sgi) mit Intel Itanium-Prozessoren entschieden. Eine Besonderheit des ausgewählten Systems ist ein sehr großer, einheitlich adressierbarer Hauptspeicher. Der Rechner wird im Neubau des Leibniz-Rechenzentrums in Garching installiert. Die Investitionssumme beträgt 38 Millionen Euro, die sich der Freistaat Bayern und der Bund teilen. Die nicht unerheblichen Betriebskosten des Rechners werden vom Land Bayern getragen.

In der ersten Ausbaustufe, die Anfang 2006 zur Verfügung steht, kann er bis zu 33 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (33 TFlop/s) durchführen, verglichen mit augenblicklich 2 TFlop/s der Hitachi SR8000. Im Endausbau im Jahr 2007 werden es sogar 69 TFlop/s sein. Die gegenwärtig 1,3 TByte Hauptspeicher werden 2006 auf 20 TByte anwachsen, 2007 sogar auf 40 TByte. Die gegenwärtig 10 TByte Plattenspeicher werden 2006 auf 340 und 2007 auf 660 TByte gesteigert werden.

Eingesetzt wird der neue Rechner vor allem für die Simulation komplexer Systeme und Prozesse in der Physik, Materialforschung, Strömungsdynamik, Astrophysik, Chemie sowie in den Geo- und Biowissenschaften. Beispiele hierfür sind die Untersuchung der Turbulenz, Strömungen in porösen Gebilden, das Zusammenwirken von Strömungen und deformierbaren Strukturen, Entstehung und Ausbreitung von Schall, Hochtemperatur-Supraleitung, Formgedächtnismaterialien, chemische Reaktionen bei Verbrennungs- und Katalyseprozessen, Ausbreitung von seismischen Wellen und Erdbeben sowie die Untersuchung der Beziehungen zwischen Sequenz, Struktur und Funktion bei Proteinen. Voraussetzung für die Nutzung des Rechners ist eine positive Begutachtung des jeweiligen Projektes durch ein Expertengremium.

ZDNet.de Redaktion

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