Speichersysteme: eine Einführung

SANs sind nicht nur die Speicherlösung mit den höchsten Anschaffungskosten, sie sind auch komplexer als die anderen beiden Storage-Systeme. Gleichzeitig bieten sie aber auch Möglichkeiten, die die anderen nicht haben, und können im Betrieb letztlich günstiger kommen als einfache Lösungen mit niedrigeren Anschaffungskosten.

SANs gibt es heute in zwei Ausführungen: auf Fibre Channel oder auf iSCSI und IP basierend. Fibre Channel ist die bekanntere Variante, aber in den letzten Jahren haben iSCSI-basierte SANs immer mehr Marktanteile gewonnen, was vor allem an der guten Performance und den im Vergleich zu Fibre Channel niedrigen Kosten liegt.

SANs kombinieren die besten Elemente von NAS und DAS. Eine sinnvolle Implementierung vorausgesetzt, bekommt man ein völlig redundantes Speicher-Netzwerk, das nach Belieben auf mehrere hundert Terabytes aufrüstbar ist (darin einem NAS vergleichbar), aber auch mit Block-Level-Zugriff auf Daten wie bei DAS. Außerdem ist der Datenzugriff ziemlich schnell, weil zwar ein Netzwerk benutzt wird, aber ein besonders schnelles Spezialnetz – so ist ein SAN auch dann geeignet, wenn Geschwindigkeit ein wichtiges Kriterium ist. Außerdem ermöglichen SANs zentrales Management und die Möglichkeit, während des Betriebs schnell zusätzlichen Speicher hinzuzufügen. Manche Implementierungen bieten eine Möglichkeit, die all dem noch die Krone aufsetzt: die Konfigurierung von Servern ohne eingebauten Plattenspeicher und Booten von Systemen direkt aus dem SAN (aktuell nur bei Fibre Channel möglich).

Was sind bei all diesen Stärken die Schwachpunkte eines SAN? Es gibt zwei: Kosten und Komplexität. Beide betreffen Fibre Channel mehr als iSCSI. Ein vernünftiges Fibre Channel-SAN beginnt bei 50.000 Euro für nur ein oder zwei Terabyte Speicher. Und ein auf iSCSI basierendes SAN ist vielleicht schon ab 25.000 Euro implementierbar, bietet aber einfach auch nicht die Leistung des Fibre Channel-Pendants. Der Preisunterschied begründet sich vor allem durch die Möglichkeit, im iSCSI-Netz Standard-Gigabit-Ethernet-Hardware zu verwenden, während Fibre Channel spezielle und besonders teure Hardware erfordert.

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3 Kommentare zu Speichersysteme: eine Einführung

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  • Am 21. April 2005 um 8:16 von Tut nichts zur Sache

    Toll
    Eine schöne und gut verständliche Zusammenfassung dieses Themas.

    Damit ist für mich klar geworden, dass NAS und SAN von 99% aller Firmen nicht gebraucht wird. Trotzdem gab es vor gewisser Zeit eine Hype in dieser Richtung.

  • Am 2. Februar 2005 um 15:32 von Hammerwerfer

    Bildet euch eure Meinung
    Ich bin ganz Ihrer Meinung.
    Ich selber komme aus eine Grossunternehmen, dass ein voll Redundantes Fiber Canel SAN einstzt.
    Für das breite Volk, zu dem ich mich im Privatbereich auch zähle, ist solch eine Speicher Lösung beim besten Willen nicht wirklich von nöten.
    Aber die Informationen mit den grossen Zahlen und schwirigen Namen sind einfach Publikumswirksamm.
    Wenn man aber trozdem zu solchen Jurnalistischen Mittel greift, steht es jedem frei sich selbst eine Meldung zu bilden.

  • Am 28. Januar 2005 um 13:35 von NoHero

    Es ist immer wieder erstaunlich……
    Es ist immer wieder erstaunlich, wie Themen in den Medien ob nun gedruckt oder elektronisch, als unbedingt notwendig unters Volk gebracht wird. NAS oder SAN sind solche Fälle. Sicherlich gibt es genug große Firmen, die über das Thema Speicherkonsolidierung nachdenken müssen. Aber ich bin der Meinung, für die überwältigende Mehrheit der sogenannten KMU’s ist das kein Thema, da sie niemals die Kapazität ihrer Festplatten im Server auslasten können. Wir als mittelständisches Unternehmen mit ca. 75 Beschäftigten haben es in den letzten 10 Jahren nicht geschafft, bei den Geschäftsdaten ein Datenvolumen von 40 GB aufzubauen. Der einzige Bereich der stark zugenommen hat in den letzten 2 Jahren ist das Datenaufkommen im Mailverkehr. Aber da wird an den RAID-Controller halt noch eine Festplatte rangehängt und das reicht dann bis zur Rente. Ich denke in den Medien werden Themen hochgespielt, um Umsatz zu generieren, nicht weil das alle wirklich brauchen.

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