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Deutschland verschläft die wahren Innovationen

Wieso, muss man fragen, werden hierzulande keine Innovationen vorangetrieben, die von den Verbrauchern tatsächlich nachgefragt werden? Kennt man den Konsumenten etwa nicht? Mitnichten, wie die Initiative „Partner für Innovationen„, der mittlerweile mehr als 200 Topunternehmen und Forschungseinrichtungen aus Deutschland angehören, beteuert. Ins Leben gerufen von Kanzler Gerhard Schröder, will der Kreis „Aufbruchstimmung für technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt in diesem Land“ schaffen. Begleitend hat dazu eine Forsa-Studie im Auftrag der „Wirtschaftswoche“ ausgelotet, wo dem deutschen Michel der Schuh drückt. Forschungsansätze sollten sich am besten an der Wunden stelle manifestieren – wenn sie es nicht schon getan haben.

Dabei äußerten sich die Deutschen ganz handfest und forderten zu 95 Prozent (Haushalts)geräte, die nur halb so viel Strom brauchen wie heutige Modelle. Zumindest ein Gerät erfüllt bald diesen Wunsch: Die zur Electrolux-Gruppe gehörende AEG Hausgeräte will im kommenden Jahr einen Wäschetrockner auf den Markt bringen, der sich mit der Miniportion Strom begnügt. Das Spargerät basiert auf einem Vorläufer, den das Unternehmen Lare in Gelsenkirchen herstellte. Doch im Oktober 2004 musste Lare die Produktion einstellen, weil das Geld fehlte.

Wenn es um IT-Themen wie die Nutzung des Internets geht, ist für die Deutschen weniger offensichtlich mehr – zumindest bei schnellen und zielgerichteten Informationen. Die aktuellen Internetsuchmaschinen jedenfalls genügen diesem Anspruch noch nicht. Schließlich wünschen sich immerhin 70 Prozent der Befragten nichts so dringend wie Datenschnüffler fürs Web, die Suchergebnisse intelligent auswählen und störenden Datenmüll wirkungsvoll aussortieren.

Gegen ein grundsätzliches Problem aber hilft aller technische Fortschritt nichts: Ohne möglichst detailliertes Wissen um die Interessen der Nutzer bleibt die Treffergenauigkeit der Suchergebnisse ein Glücksspiel. Viele Suchbegriffe sind mehrdeutig. Doch bei dem Versuch, den individuellen Interessen der Surfer möglichst nahe zu kommen, stoßen die Betreiber der Suchmaschinen an die Grenzen des Datenschutzes. Denn während die Nutzer einerseits möglichst detaillierte Ergebnisse wünschen, halten sie andererseits die Informationen über ihre persönlichen Interessen strikt unter Verschluss. Noch immer brechen beispielsweise viele Online-Shopper den Einkaufsprozess ab, weil sie um die Sicherheit ihrer Daten fürchten.

Entsprechend gespalten war auch die Reaktion auf den Ansatz von Google, mit Gmail einen eigenen E-Mail-Dienst zu betreiben, um auf diese Weise über die automatische Analyse der Nachrichteninhalte besser zu verstehen, welche Themen den Nutzer interessieren. Weil die Web-Sucher den Zielkonflikt derzeit nicht lösen können, bleibt die Hoffnung auf die wirklich intelligente Suche vorerst wohl unerfüllt.

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ZDNet.de Redaktion

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