Weltgrößtes IPv6-Netzwerk in China gestartet

Vergangenen Samstag ist in China ein neues IPv6-Netzwerk in Betrieb genommen worden. Es verbindet 25 Universitäten in 20 Städten. Dies meldete das China Education and Research Information Center (CERNIC), das das Netz CERNET2 getauft hat. Laut CERNIC handelt es sich um das weltgrößte IPv6-Netz. CERNIC sieht China damit auf dem Weg zu einer Führungsrolle beim Aufbau des Internets der nächsten Generation.

Die chinesische National Development Reform Commission sieht 1,4 Milliarden Yuan (169 Millionen Dollar) dafür vor, sechs Internet-Protocol-Netzwerke der nächsten Generation einzurichten, berichtet die Tageszeitung „People’s Daily“. Die Hälfte davon wird in das Universitätsnetzwerk investiert, den Rest teilen sich fünf Telekommunikationsunternehmen.

China ist nicht das einzige asiatische Land, das sich stark auf IPv6 konzentriert. Japan hat bereits ein IPv6-Netz im Betrieb, das alle Service Provider des Landes nutzen. Südkorea dagegen arbeitet mit der EU an Anwendungen und Diensten in IPv6-Netzwerken.

IPv6 erweitert die Anzahl der möglichen Adressen im Internet Protocol (IP) exponentiell. Es wurde als Antwort auf Befürchtungen entwickelt, der Adressraum könne innerhalb der kommenden Jahre ausgehen, speziell wenn sich das Web auf breiter Basis in Asien durchsetzt.

IPv4, das derzeit gültige Internet-Protokoll, beschränkt den Adressraum für Datenpakete auf lediglich 32 Bit. Da IPv6 eine Erweiterung dieses Adressraums auf 128 Bit vorsieht, würde sich die Zahl der möglichen Adressen um mehrere Milliarden vergrößern, sodass sich weit mehr Anwender und Geräte gleichzeitig mit dem Internet verbinden könnten.

Viele Netzwerk-Betreiber und Hardware-Anbieter setzen bereits stark auf IPv6, doch bisher ist die Bereitschaft der Unternehmen eher gering, ihre Netzwerke IPv6-kompatibel zu machen, indem sie die IP-Stacks von Netzwerk-Hardware, Applikationen, PCs und Servern erweitern. Gegner von IPv6 argumentieren, dass man mit Network Address Translation die Beschränkungen von IPv4 umgehen könne. NAT ermöglicht bis zu 256 individuellen Geräten in einem Unternehmen, sich eine IP-Adresse zu teilen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

3 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

6 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

7 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

7 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

7 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago