JVC hat am Freitag den Prototyp einer Disc gezeigt, die Standard-DVD- und Blu-ray-Technologie kombiniert. Das Medium bietet eine Kapazität von 33,5 GByte.
Blu-ray ist eine neue Technik für optische Discs, die nur ausgelesen, nicht beschrieben werden. Sie soll Content-Anbietern ermöglichen, mehr Speicherplatz für Audio und vor allem Video in besserer Qualität anzubieten.
Die Kombi-Disc besitzt nach Angaben des Herstellers drei Schichten, zwei für DVD und eine für Blu-ray. Eine reflektierende Schicht erlaubt einem blauen Laser, die äußere Blu-ray-Schicht auszulesen, während ein roter Laser durch die äußere Schicht hindurch die DVD-Informationen abtasten kann.
Einen Termin für die Marktreife des Mediums konnte JVC noch nicht nennen. Zuerst werde man das Format der Blu-ray Disc Association zur Standardisierung vorschlagen. JVC arbeitet außerdem an einer ähnlichen Disc mit einer größeren Kapazität von 58,5 GByte.
Analysten warnen, dass konkurrierende Technologien wie Blu-ray und High Definition DVD (HD DVD) kurzfristig viel Schaden anrichten könnten, indem sie zur Verwirrung auf dem Markt beitragen. „Jeder versucht sich als offensichtlichen Erben der DVD hinzustellen“, sagt Michael Gartenberg von Jupiter Communications. „Das ist der Formatkrieg des 21. Jahrhunderts, und bis sich die Spreu vom Weizen trennt, werden die Konsumenten gar nichts kaufen. Es gibt ein heilloses Durcheinander, bis die Verbraucher endlich wissen, wer der Sieger ist.“
Eine kombinierte Blu-ray- und Standard-DVD-Disc könnte die Situation vereinfachen. Content-Anbieter könnten diese Discs verkaufen und die Kunden nach und nach für Blu-ray interessieren. Sieger im Formatkrieg wäre damit natürlich Blu-ray.
„Wir sprechen von zwei radikal verschiedenen Technologien, und es dürfte unmöglich sein, Player herzustellen, die beides können“, sagte Gartenberg. Ein vielseitiges Medium könne dem Markt nützen -aber nur wenn es entsprechenden Content gäbe.
JVC hofft, mit dem neuen Format auch innovativere Inhalte zu ermöglichen. Die Disc schaffe „neue Möglichkeiten für zukünftige Software-Veröffentlichungen, die die große Kapazität von 33,5 GByte nutzen, um Video-Inhalte mit Werbung, Musik oder Spielen auf einem Medium kombiniert“, heißt es in der entsprechenden Unternehmensmeldung.
Blu-ray hat in letzter Zeit erstes Interesse verzeichnen können: Disney hat diesen Monat Blu-ray-Filme angekündigt. Im Bereich Hardware hat Thomson kürzlich Player für hochauflösende Video-Discs angekündigt. Außerdem will das Unternehmen sowohl HD DVD- als auch Blu-ray-Discs herstellen.
ZDNet hat in einem Artikel die Herstellung einer DVD beschrieben.
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