Ebay kämpft mit Problemen

Ebay ist eine Erfolgsgeschichte ohne Beispiel – doch in den letzten Monaten häufen sich die Probleme. Rund 15 Millionen Mitglieder hat die Internetauktions-Plattform in Deutschland mittlerweile. Das Handelsvolumen stieg im vierten Quartal 2004 auf mindestens 1,3 Milliarden Euro. Ebay hat sich längst vom Auktionshaus für Gebrauchtartikel zur Plattform für E-Commerce jeder Art entwickelt. Bereits jedes zweite Angebot ist Neuware, ihr Anteil wird in wenigen Jahren auf 75 Prozent steigen.

Immer mehr Firmen nutzen die Ebay-Plattform für eigene Geschäfte. Händler wie die Verkaufsagenten-Kette „Dropshop“ profititieren dabei von der enormen Reichweite des Auktionshauses, das sich in rasendem Tempo zum größten bundesdeutschen Einkaufszentrum verwandelt.

Genau das könnte dem Auktions-Riesen jetzt zum Verhängnis werden. Denn Ebay hat auf Grund seines schnellen Wachstums offenbar weitreichende technische Probleme. Viele angebotene Artikel sind nur regional oder zeitlich eingeschränkt einsehbar, wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ anhand diverser Protokolle von Ebay-Nutzern ermittelte. Demnach soll es seit April 2004 immer häufiger vorgekommen sein, dass bei identischen Suchen nach einem bestimmten Produkt unterschiedliche Suchergebnisse angezeigt wurden.

Für Käufer bedeute dies einen eingeschränkten Marktüberblick, für Verkäufer eine verminderte Nachfrage. Dennoch suggeriere das Online-Auktionshaus, dass alle Artikel in allen Regionen gleichermaßen einsehbar seien und erhebt die volle Gebühr. Verantwortlich für die Probleme sind offenbar eine Überlastung der Server sowie die Software. Einzelne Powerseller haben Ebay berichtet, dass ihre Angebote nur zu bestimmten Zeiten oder in bestimmten Regionen über die Ebay-Suche zu finden seien.

„Anhand der Screenshots, die uns bisher zur Verfügung gestellt wurden, konnten wir solche Vorgänge nicht nachvollziehen“ heißt es bei Ebay. Dort wird weiter nach einer „befriedigenden Erklärung“ gesucht. Schon droht neues Ungemach: Käufer bei Ebay klagen über versteckte Kosten beim Online-Kauf. Fast jeder fünfte Verkäufer beim Internet-Auktionshaus verschweige hohe Kosten für Versand und Verpackung, berichtet die Verbraucher-Zentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf als Ergebnis einer Stichprobe bei 200 Auktionen von Privatanbietern.

Die Experten rieten, vor dem Mitsteigern auf jeden Fall per Email die Versandkosten beim Verkäufer zu erfragen. Bei Ebay-Auktionen ist die Angabe der Versandkosten freiwillig. Ein Pflicht-Eingabefeld halte man bei Ebay für „nicht sinnvoll“, so die Verbraucherschützer. Das Online-Auktionshaus berufe sich unter anderem darauf, dass etliche Verkäufer ihre Waren auch zum Selbstabholen anböten. Wurden die Versandkosten angegeben, variierten sie den Angaben zufolge stark.

ZDNet.de Redaktion

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