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Lenovo prüft IBM-Produkte auf ihr Potenzial

Chinas Computer-Primus Lenovo hat zwei Wochen nach der Übernahme des Notebook- und Desktop-Geschäfts von IBM erste Einzelheiten seiner künftigen Strategie preisgegeben. Zur Eröffnung der Consumer Electronics Show in Las Vegas sagte Bob Galush, Vizepräsident für Produktmarketing in IBMs PC-Division, man werde „eine aggressive, aber besonnene Strategie“ wählen in der fünf Jahre währenden Übergangsperiode, in der Lenovo die Marke IBM nutzen darf. Derzeit werden laut Galush sämtliche IBM-Produkte ausgeleuchtet, um anschließend alle Märkte auf dem Globus, vor allem die USA und Europa, auf ihr Potenzial zu überprüfen.

Offenbar arbeitet Lenovo auch schon intensiv an Neuheiten für die Produkte aus der IBM-Pipeline. Für den Thinkpad wird an einer Technologie mit dem Namen „Antidote“ gearbeitet, enthüllt Galush. Diese soll in die nächste Generation von PCs ab Oktober eingebaut werden und es den Anwendern erlauben, ein ganzes Netzwerk effizient von Viren zu befreien und es vor einer Neuinfektion zu schützen. Auf IBM-Seite entwickelt man demnach bereits Sicherheitssysteme für Lenovo-Notebooks. Für den Verkauf seiner PC-Sparte erhält IBM 1,75 Milliarden Dollar sowie einen Anteil von 18,9 Prozent an Lenovo.

Sofort nach dem Milliarden-Deal habe eine Gruppe unter Führung des neuen Vorstandschefs Stephen Ward zudem Kunden und Lieferanten kontaktiert, um ihnen eine wirkungsvolle Integration und einen ruhigen Übergang zu versprechen. IBM-Manager Galush zufolge reagieren die Kunden von Lenovo sehr unterschiedlich auf den Deal – Einige erhofften sich eine Erweiterung des Produktportfolios, andere lehnten den Verkauft ab.

Trotz der gebotenen Eile dauere es laut Galush aber „ein paar Wochen“, bis man über Details sprechen könne, denn Aufsichtsbehörden in den USA und China überprüften derzeit die Einzelheiten des Vertrages. Der Vertrag könne daher erst im zweiten Quartal 2005 in Kraft treten.

Chinas IT-Branche wächst derzeit mit Raten von 30 Prozent pro Jahr. Laut Handelsminister Bo Xilai wachsen die Exporte elektronischer Produkte des Landes aktuell sogar mit Raten von über 40 Prozent, wobei Elektronikprodukte einen Anteil von knapp einem Drittel an den gesamten Exporten haben.

ZDNet.de Redaktion

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