Noch bevor der neue Pentium 4 mit 2 MByte L2-Cache offiziell vorgestellt worden ist, konnte eine Hardware-Site aus Fernost den neuen Intel-Chip unter die Lupe nehmen.
Die veröffentlichten Benchmark-Werte von HKEPC entsprechen in etwa den Erwartungen. Wichtiger als die durch die Verdoppelung des L2-Caches auf 2 MByte erzielte Leistungssteigerung von bis zu 10 Prozent sind allerdings einige andere Neuigkeiten aus der Intel-Roadmap, die von HKEPC veröffentlicht wurden.
Sollten die Informationen zutreffen, werden sämtliche Pentium 4-Modelle aus der 6xx-Reihe die von AMD entwickelte x86-64-Erweiterung unterstützen. Bei Intel heißt diese Technik EM64T. Die Vorstellung einer entsprechenden Windows-Version mit Unterstützung dieser 64-Bit-Erweiterung steht unmittelbar bevor. Intel liefert zwar seit Jahren einen 64-Bit-Prozessor aus, der Itanium ist aber inkompatibel zu bestehender 32-Bit-Software respektive kann diese nur sehr langsam ausführen. Zudem ist der Chip für den Server-Bereich vorgesehen, während der Pentium 4 6xx für den Desktop-Markt gedacht ist.
Auch bei anderen Technologien zieht Intel mit AMD gleich. Der von AMD bei Desktop-Prozessoren eingeführte Stromspar-Modus mit Absenkung der Spannung und CPU-Frequenz wird nun von Intel ebenfalls unterstützt. Die neuen Pentium 4-Modelle beherrschen EIST, was in etwa der Speedstep-Technik bei Intels Mobil-Prozessoren entspricht. Mit Verfügbarkeit von SP2 für Windows XP können AMD-Chips die Ausführung von Würmern und Viren unterbinden (No Execute, kurz NX). Intel hat eine ähnliche Technik (Execute Disable, kurz XD) bereits vor AMD, nämlich im Serverchip Itanium realisiert. Diese Technik steht nun auch bei den neuen Desktop-Prozessoren zur Verfügung. Von einigen P4-Modellen aus der 5er-Reihe wird dieses Feature seit kurzem ebenfalls unterstützt.
Neues verrät die Roadmap auch in Sachen Dual-Core-Prozessoren. Die unter dem Codenamen Smithfield entwickelte Technik soll in Form von drei Chips x20, x30 und x40 mit Frequenzen von 2,8, 3,0 und 3,2 GHz debütieren. Jeder CPU-Kern verfügt über einen 1 MByte großen L2-Cache. Die Dual-Core-Prozessoren unterstützen ebenfalls EM64T. Hyperthreading-Support bieten die Modelle mit zwei CPU-Kernen aber nicht mehr
Die Pentium-4-Prozessoren der 6er-Reihe sollen spätestens bis April vorgestellt werden. Die Dual-Core-Chips werden im dritten Quartal erwartet.
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