Die Gehirnaktivitäten von Spielern ähneln offensichtlich ziemlich stark jenen von Drogenabhängigen. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler des Universitätskrankenhauses Eppendorf bei Hamburg. Sie haben in Magnetresonanzuntersuchungen gezeigt, dass Hirnregionen, die bei der Sucht aktiv arbeiten, auch bei Spielern höchstaktiv sind, berichten sie im Wissenschaftsmagazin Nature Neuroscience.
In den Versuchen wurden die Aktivitäten in der Großhirn-Region namens ventralen Striatum, untersucht. Im ventralen Striatum werden über „Belohnungsmechanismen“ insbesondere die von Motivationen abhängigen Verhaltensweisen kontrolliert. Die 24 Probanden mussten sich dazu lediglich zwei Karten merken und hatten die Chance Geld zu gewinnen. Die Hälfte der Probanden waren Spieler. Bei ihnen zeigten sich wesentlich weniger Aktivitäten in den Hirnregionen. Das war völlig egal, ob sie gerade gewonnen hatten oder nicht. Die Gehirnaktivität im ventralen Striatum wird gerne als Kennzeichen von Drogensucht herangezogen. Suchtmittel wie Kokain, Heroin oder Nikotin wirken durch eine Aktivierung des Belohnungs-Systems, das Strukturen wie eben das ventrale Striatum umfasst.
Die Forscher gehen davon aus, dass Spieler Probleme haben, den Dopaminspiegel aufrecht zu erhalten. Der Botenstoff Dopamin sorgt dafür, dass sich ein Gefühl der Befriedigung und Freude einstellt. Offensichtlich brauchen manche Menschen stärkere Auslöser zur Erreichung eines gewissen Dopaminlevels. Das äußert sich etwa in exzessivem Spiel oder in Drogen, um diesen Zustand zu kompensieren. Kritik kommt von Experten des International Gaming Research Unit an der Nottingham Trent University Mark Griffiths: „Die Unterschiede bei den Gehirnaktivitäten sind eine zu einfache Erklärung“. Die Erklärung, warum manche Menschen Spieler sind, müsse ganzheitlich untersucht und betrachtet werden. Viele der Erklärungen liegen etwa im sozialen Umfeld.
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