Auf dem Prüfstand: Altova XMLSPY

Für überzeugte Entwickler und Code-Schreiber erweitert XMLSPY 2004 die Entwicklungsumgebung mit einem erweiterten COM und JAVA API, wodurch Entwickler automatisch Java, C++ und C# Code von einem XML-Schema erstellen können. Zusätzlich zur automatischen Generierung des Codes, der bei einem Schemawechsel erforderlich ist, kann man auch automatisch die Dokumentation für das Schema im Word- oder HTML-Format erstellen, was sehr viel Zeit sparen kann.

Visual Studio-Entwickler, die nicht ihre familiäre Entwicklerumgebung verlassen möchten, könnten eventuell an dem optionalen Integrationsmodul interessiert sein, das von der Altova-Website heruntergeladen werden kann. XMLSPY 2004 integriert sich aber genauso gut mit anderen Entwicklerplattformen, so auch Borland und Open-Source-Umgebungen. Bei der Generierung von Code mit der API hat man in der Tat die Möglichkeit, die Umgebung, in der man den Code öffnen möchte, auszuwählen, unter anderem in Mono, einer Open-Source-Entwicklerumgebung für die Erstellung von .NET-Applikationen. Diese Plattform- und Anbieterunabhängigkeit bedeutet, dass sich XMLSPY auch gut für viele Entwickler eignet, die XML verwenden.

Für Entwickler, die mit Web-Services entwickeln oder arbeiten, gibt es außerdem eine Reihe von SOAP-Tools, die in XMLSPY 2004 integriert sind, wodurch das Tool in der Lage ist, WDSL-Dokumente zu interpretieren. Außerdem kann XMLSPY 2004 als Testplattform für die Erstellung und Einreichung von SOAP-Requests und dem anschließenden Ansehen der SOAP-Response verwendet werden. Mit dem ebenfalls vorhandenen SOAP-Debugger kann man Fehlern in den Web-Services nachgehen. Für die meisten Entwickler dürfte dieses Toolset wirklich alles zur Verfügung stellen, das sie für das Testen und Debuggen grundlegender Web-Services benötigen.


Abbildung 3: SOAP-Funktionen

Eine weitere herausragende XMLSPY-Funktion für Entwickler ist die XML Differencing Engine, die zum Vergleichen und Kombinieren getrennter XML-Schemata oder –Dateien verwendet werden kann. Bei der Arbeit mit mehreren Dateien kann man die Unterschiede zwischen den beiden in einer Text- oder Grid-Ansicht anzeigen und dann die beiden Dateien zusammenführen, wobei verschiedene Optionen sicherstellen, dass wirklich nur die gewünschten Strukturen zusammengeführt werden und alles andere unberührt bleibt.


Abbildung 4: Optionen der Differencing Engine

Wenn man also mit XML arbeitet oder Applikationen entwickelt, die XML auf irgendeine Weise verwenden, sollte man auf jeden Fall XMLSPY haben. Schon in den früheren Versionen war XMLSPY ein starkes Tool, doch hat es mit seiner 2004er Version nochmals neue Standards für XML-Editing und -Integration gesetzt und dürfte jedem Entwickler Zeit und Aufwand beim Arbeiten mit XML ersparen.

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ZDNet.de Redaktion

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